Für den weiteren Verlauf der Crosslaufsaison und das nächste Jahr hoffen lässt der EM-Auftritt von Benedikt Karus (257). Foto: Schmieder

Leichtathletik: Benedikt Karus von der LG farbtex Nordschwarzwald einziger DLV-Starter im Herrenrennen.

Seine Nominierung gerechtfertigt und Standvermögen bewiesen hat der Hindernisspezialist Benedikt Karus gestern bei den Crosslauf-Europameisterschaften im verschneiten Samokov. Als einziger Vertreter des Deutschen Leichtathletikverbandes im Männer-Rennen belegte der Athlet der LG farbtex Nordschwarzwald unter 70 Finishern aus 27 Nationen Platz 22.

Zwei kleine und sechs große Runden, insgesamt rund 10000 Meter, hatten die Teilnehmer am Hauptrennen im Südwesten Bulgariens auf rund 1300 m Höhe zurückzulegen. Als Marschroute hatte der 24-Jährige im Vorfeld angekündigt, möglichst lange im ersten Drittel des Feldes mitlaufen zu wollen. Und Karus setzte das Vorhaben in einem von Rhythmuswechseln auf einem wechselnden Untergrund gekennzeichneten Rennen bereits auf den ersten beiden kürzeren Runden perfekt um, die er nach 3:45 min auf dem 19. Platz beendete.

Etwas größer wurde der Abstand zur Spitze nach dem ersten etwas längeren Abschnitt in Samokov. Zu einem das Rennen auch in der Folge dominierenden Trio aus gebürtigen Afrikanern fehlten zu diesem Zeitpunkt 19 Sekunden. Dieser Abstand sollte sich auf den restlichen Runden sukzessive auf letztlich 1:35 Minuten Rückstand vergrößern. Dafür hielt sich Benedikt Karus aber lange in einer größeren Verfolgergergruppe und wurde drei weitere Runden lang jeweils als 29. im Zwischenklassement geführt.

Nach zwei Dritteln des Rennens lag der derzeit auch intensiv seiner Doktorarbeit in Humanmedizin beschäftigte Karus nach einem kleinen Durchgänger dann auf Platz 31, der Abstand zu den Läufern vor ihm war jedoch nicht entscheidend größer geworden. Und er sollte sich auf den letzten drei Runden dann sogar noch verringern, denn der Nordschwarzwälder konnte sein Tempo im Gegensatz zu etlichen unmittelbaren Konkurrenten halten und gegen Ende noch einmal Druck machen..

Nach 7782 m stand daher bereits wieder Zwischenplatz 28 zu Buche, eine Runde später lief er als 25. zum vorletzten Mal über die Ziellinie. Mit dem Iren Paul Pollock, Vedat Günen (Türkei) und Abdelhadi El Hachimi (Belgien) überholte er auf der letzten Runde noch drei weitere Läufer und durfte mit der Platzierung und seiner Zeit von 33:54 min durchaus zufrieden sein. Dies um so mehr, weil er derzeit nach einer nicht optimal verlaufenen Saison nicht mehr im B-Kader des DLV geführt wird und bereits die EM-Qualifikation angesichts seiner studienbedingten Belastung als Erfolg gewertet hatte.

Durch Polat Kemboi Arikan und Ali Kaya (beide 32:19 min) feierte die Türkei einen Doppelerfolg. Vor der noch hart gefrorenen Zielgerade abreißen lassen musste der Drittplatzierte Aleyamehu Bezabeh (Spanien, 32:30).

Im Frauenrennen war mit Domenika Weiß eine ehemalige Starterin der LG farbtex Nordschwarzwald vertreten und belegte Platz 48.