Margret Raible schätzt es, wenn gleich gesinnte Frauen mit ähnlich gelagerten Problemen bei einer Fortbildung zusammenkommen. Foto: Hopp

Kurs des Bildungs- und Sozialwerks des Landfrauenverbands ermöglicht einen anderen Blickwinkel für Betrieb.

Nordschwarzwald - Die Vollmaringer Landfrau Margret Raible ist der Überzeugung, dass es in der unternehmerischen Verantwortung liegt, sich regelmäßig weiterzubilden. Sie legt es allen Landfrauen ans Herz, weil "man für sich selbst sehr viel profitiert".

Beim Pressetermin stellten Juliane Vees, Präsidentin des Landfrauenverbands Württemberg-Hohenzollern, und die Vollmaringer Bäuerin Margret Raible den Kurs aus der Qualifizierungsreihe "Starke Persönlichkeit – Starke Landgastgeberin" vor.

"Das Bildungs- und Sozialwerk der Landfrauen spricht alle Frauen an. Die Teilnehmerinnen müssen keine Bäuerinnen sein, jede Frau, die im ländlichen Raum wohnt, ist eingeladen", sagt Juliane Vees. Bei dem von der Europäischen Union und dem Landwirtschaftsministerium bezuschussten Coaching geht es darum, Frauen im ländlichen Raum, die als Landgastgeberinnen im weitesten Sinne berufstätig werden und oder sich selbstständig machen wollen, zu stärken.

"Für sie soll die Fortbildung ein Sprungbrett sein", sagt die Präsidentin. Der Landtourismus, seien es Angebote zum Brunch auf dem Bauernhof, zu Veranstaltungen mit Schulen und Kindergärten, oder zu Urlaub auf dem Bauernhof, ist inzwischen ein wichtiger Wirtschaftszweig im ländlichen Raum.

Doch muss sich das zusätzliche Engagement der Landfrauen auch mit der Familie und/oder dem landwirtschaftlichen Betrieb vereinbaren lassen.

Es dürfe nicht obendrauf als zusätzliche Belastung kommen, meint Juliane Vees. Deshalb sei der Aspekt Betriebsmanagement sehr wichtig.

Ein realistischer Blick sei notwendig, damit das Projekt keine Eintagsfliege bleibt, sondern langfristig am Markt bestehen kann, sagt Margret Raible.

"Wir haben zwar schon Arbeit genug, aber das sollte uns nicht abhalten, den Betrieb weiterzuentwickeln. Wir können unser Hobby zum Standbein machen. Das ist ein schöner Ausgleich zur täglichen Feld- und Stallarbeit", so Raible.

Sie ist eine erfahrene Bäuerin, die sich regelmäßig eine Fortbildung gönnt. Mit ihrem Mann bewirtschaftet sie den Bauernhof, vier Söhne packen nebenberuflich mit an.

Freitags ist auf ihrem Hof ein gut besuchter Wochenmarkt und auf dem benachbarten Blumenfeld gibt es Blumen zum Selbstschneiden. Margret Raible schätzt es, wenn bei der Fortbildung gleich gesinnte Frauen mit ähnlich gelagerten Problemen oder Herausforderungen zusammenkommen. Die Teilnehmerinnen können voneinander profitieren. Und die erfahrenen Referentinnen gehen auf jede Teilnehmerin ein.

Das Coaching beginnt am 4. November und beinhaltet bis zum letzten Kurstag am 9. Dezember, sechs Kurstage. An den Tagen, an denen Computer gebraucht werden, trifft man sich in den Räumen der Volkshochschule in Horb, sonst in Freudenstadt. Zu Beginn des Coachings wird die eigene Situation der Teilnehmerinnen analysiert.

Wo liegen die beruflichen Potenziale, wie kann das neue Vorhaben umgesetzt werden, wie geht man mit den Herausforderungen um? Die Analyse des eigenen Selbst- und Betriebsmanagements nimmt breiten Raum ein. Auch die Weiterentwicklung der eigenen Unternehmerinnenpersönlichkeit.

Neue Medien und Facebook-Marketing sind ebenso Bestandteil des Coachings wie effiziente Medienarbeit. Lerninhalte sind außerdem die Kommunikation innerhalb des Betriebs und mit Kunden. "Oft sind die Wege eingefahren", sagt Margret Raible. Eine Fortbildung öffnet den Blick und legt Potenziale frei. Die persönliche Weiterentwicklung sei wichtig.

Man werde selbstbewusster und lerne sicher aufzutreten, ist Raibles Erfahrung. Es lohne sich, mithilfe anderer Frauen und den Seminarleiterinnen einen anderen Blickwinkel für den Betrieb zu bekommen, ergänzt Juliane Vees.

Anmeldungen für das Seminar sind möglich im Internet auf der Homepage des VernVerbands: www.landfrauenverband-wh.de