In Stuttgart wurden zuletzt gerade einmal sechs Prozent der Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Foto: dpa

Deutschlands Innenminister wollen etwas gegen die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen tun. Im Gespräch sind bessere Fahndungsmethoden, aber auch neue Bauvorschriften. Die Aufklärungsquote in Stuttgart liegt zuletzt nur bei sechs Prozent.

Berlin/Stuttgart - Bundesweit ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr um 8,7 Prozent auf 144.000 angestiegen. Nur 15,7 Prozent dieser Fälle konnten aufgeklärt werden – ein alarmierend niedriger Wert. Bei anderen Delikten konnte die Polizei sehr viel öfter die Täter ermitteln. Insgesamt lag die Aufklärungsquote im Jahr 2012 für alle Straftaten bei 54,4 Prozent.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte beim Vorstellen der Kriminalstatistik: Falls sich herausstelle, dass bei Wohnungseinbrüchen viele ausländische Banden am Werk seien, müsse die internationale Zusammenarbeit verstärkt werden. Das Bundeskriminalamt erstelle dazu derzeit ein Lagebild. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Niedersachsens Ressortchef Boris Pistorius (SPD), schlug vor, die Länder sollten in ihren Bauvorschriften Mindeststandards für den Einbruchschutz bei Neubauten festlegen.

Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und Nachbarstaaten verbessern

In Baden-Württemberg, wo seit sechs Jahren die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt, lag die Aufklärungsquote mit zuletzt 12,7 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt. In Stuttgart konnten vergangenes Jahr sogar nur rund sechs Prozent aller Wohnungseinbrüche aufgeklärt werden.

Laut Stuttgarter Innenministerium erarbeitet das Landeskriminalamt (LKA) gerade ein Konzept zur besseren Bekämpfung dieser Straftaten. Unter anderem soll die Spurensicherung bei Einbrüchen künftig flächendeckend durch Spezialisten erfolgen und die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern sowie mit Nachbarstaaten wie Frankreich besser werden. Auf diese Weise soll eher erkannt werden, ob es sich um eine Tat-Serie handelt. Die Spezialisten sollen nach Umsetzung der Polizeireform eingesetzt werden, mit der das Land 2014 beginnt.