Sopranistin begleitet Programm beim Kirchenkonzert des Musikvereins aufs Beste
Niedereschach (alb). Seit der Gründung des Musikvereins Harmonie 1891 gehören kirchliche Auftritte zum wesentlichen Bestandteil des Vereinsjahres. Dieser Tradition folgend hatte die Harmonie zum Kirchenkonzert in die katholische Kirche St. Mauritius eingeladen, und das nahezu vollbesetzte Kirchenschiff war der schönste Dank für die Musiker.
Für das Konzert hatte Dirigent Thomas Solt ein Repertoire mit zum Teil alten, feierlichen barocken Werken, aktueller originaler Blasmusikwerke aber auch getragener, bekannter Titel aus der Rock- und Popmusik zusammengestellt. Mit den feierlichen Klängen der "Old English Tunes and Airs" in drei Sätzen beginnend spannte sich der musikalische Bogen über die "Tänze und Galliarden" von Erasmus Widmann bis hin zu "Heaven’s Light" mit Marimba und Vibraphon als die tragenden Elemente in einem Werk, das vom Komponisten Steven Reinecke in Gedenken an den Tod einer jungen Musikerin und Schülerin geschrieben wurde, die bei einer Feuersbrunst ums Leben gekommen war.
In der "Susato-Suite" mit ruhigen und auch flotten Tänzen aus der Zeit der Renaissance waren im Satz "La Mourisque" die Figuren tanzender Mohren aus dem 16. Jahrhundert förmlich herauszuhören, während die "Ronda-Mon Amy" einen volkstümlichen Rundtanz intonierte.
Mit "Panta Rhei" ließ der Komponist, so wie ein Bächlein fließt, ein Dorf im badischen Wiesental im Fluss der Zeit musikalisch an den Zuhörern vorbeiziehen. "Moonrise" präsentierte das Saxophon-Ensemle der Harmonie mit der gesamten Magie, die von diesen Musikern und Instrumenten ausgeht, und "Who wants to live forever" war eine wunderschöne Reminiszenz an den legendären Freddy Mercury und seine ebenso legendäre Band Queen.
Mit Spannung erwartet und mit der Höhepunkt des Kirchenkonzerts war ein Titel, der vom Namen her alles preisgibt: "Hallelujah" von Leonard Cohen, mit Orchester und dem brillanten Sopran der Chorleiterin und Musikpädagogin Judith Lang-Rutha aus Seitingen-Oberflacht. Dieses Stück war ein wahrer Ohrenschmaus im schlichten, jedoch akustisch herausragenden Kirchenraum nach ihrem Einstand mit "Wo ich auch stehe".
Und da reichte die Zugabe mit "You Raise Me Up" von Secret Garden mit Judith Lang-Rutha und Orchester, die im Kirchenschiff mit wahren Applausstürmen bei stehenden Ovationen gefordert worden war, bei weitem nicht aus. Die Harmonie mussten mit "Heaven’s Light" sogar noch eine zweite Zugabe auflegen.