Prall gefüllt waren in den zurückliegenden Erntedankgottesdiensten die Erntealtäre, wie hier in der evangelischen Kirche in Niedereschach. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gefüllte Erntealtäre in den Gottesdiensten / Abhängigkeit von der Natur vor Augen geführt

Von Albert Bantle

Niedereschach. Schöne Erntealtäre prägten am Samstag und Sonntag sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirchengemeinde das Bild in den verschiedenen Erntedankgottesdiensten.

In einer Gesellschaft, in der preiswerte Nahrungsmittel als völlig normal angesehen werden, nehmen es viele Menschen gar nicht mehr richtig wahr, dass ein täglich reich gedeckter Tisch alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Trotzdem ist Erntedank nach wie vor ein Höhepunkt im kirchlichen Jahr.

In den Gottesdiensten innerhalb der Gesamtgemeinde konnte man sich vor den schmucken Erntealtären bewusst machen, in welch großem Wohlstand man in Deutschland lebt. Und dies obwohl das Erntejahr 2015 für viele Landwirte, wenn auch regional sehr unterschiedlich, wegen der extremen Trockenheit alles andere als ein einfaches Jahr war. Jedem mit der Natur und der Landwirtschaft verbundenen Menschen wurde in den Wochen und Monaten ohne Regen deutlich vor Augen geführt, wie abhängig der Mensch von der Natur ist.

Neben schlechten Ernteerträgen mussten die Landwirte 2015 zudem mit sehr niedrigen Milch- und Fleischpreisen zurechtkommen. Gepaart mit der teils mangelnden Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte, hat sich auf so manchem landwirtschaftlichen Hof Frust breit gemacht. Doch obwohl 2015 für die Landwirte nicht zu den erfolgreichen Jahren zählen wird, werden sich die Landwirte nicht "unterkriegen" lassen. Dementsprechend wurde in Niedereschach das Erntedankfest mit Zuversicht gefeiert. Die Predigt von Pfarrer Peter Krech von der evangelischen Jakobusgemeinde zeigte deutlich, das "weniger manchmal auch mehr sein kann".