Rebecca Billian, Andrea Schanne-Ringbauer und Simone Braun (von links) wussten als Waschweiber so etliches aus dem Dorfgeschehen zu berichten. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnetsball: Närrische Zeitreise der Gymnastik-Wieber

Von Stefan Preuß

Niedereschach-Kappel. Eine fröhliche Fasnet mit lokalen Bezügen, das ist das Motto bei den Kappeler Gymnastik-Wiebern, und einmal mehr bewiesen in der proppevollen Schlossberghalle, dass sie es einfach können.

Bürgermeister Martin Ragg hatte sich mit seiner Trompete in die Reihen der Musiker der Trachtenkapelle eingereiht, die den ganzen Abend über den Ball musikalisch begleiteten. Und so schien es ihn auch sichtlich kalt zu lassen, als er sich von den mit Spannung erwarteten Waschweibern beim traditionellen Dorftratsch mit anhören musste, dass niemand anders als die Niedereschacher daran schuld seien, wenn in Kappel Lichter ausgegangen seien, weil die im Zuge ihrer Fernwärmeverlegung die Stromversorgung für den Ortsteil gekappt haben.

Jetzt müssten sie eben von Hand waschen und hatten dabei sich und dem Publikum wieder so etliche Schoten zu erzählen: Dass jetzt in der Schulstraße wegen dem neuen Grabstein-Steinmetz, der sich dort niedergelassen hat, inzwischen Knoblauchzehen an die Häuser gehängt werden. Denn wo mit Grabsteinen umgegangen wird, da sind auch die Vampire nicht mehr weit, so wurde befürchtet. Zuvor jedoch hatten mit einem "Rock-mi" Steffi Schwarzeit, Kerstin Geppert, Linda Klausmann und Tanja und Ralph Kuhlmann zusammen mit der Trachtenkapelle das närrische Publikum erst mal so richtig in Schwung gebracht. Von der Vorsitzenden Heidrun Popko trefflich kommentiert, folgten die weiteren Stationen einer närrischen Zeitreise, beginnend mit dem Steinzeit-Tanz der Vereins-Tanzgruppe unter der Leitung von Tanja Kuhlmann.

Dass sich Männer und Frauen, wenn es um die Bestellung der Getränke in einer Kneipe geht, seit dieser Zeit nicht gravierend verändert haben dürften, zeigten sich beim Sketch, in dem die Männergruppe friedlich ihrem völlig unkompliziert bestellten Bierchen frönten, währen sich die Damen nach einer halben Stunde noch nicht einig waren, ob es nun ein Sekt mit O-Saft, wenn möglich in der Flasche, ein Cola-Sirup, ein Apfelsaft-Schorle mit viel und mal wenig Saft oder der Maracuja-Cocktail sein sollte.

Mit einer prächtige Kostüm- und Tanzshow präsentierten sich die Gymnastik-Mädchen unter der Regie von Mandy Lange beim "20er-Jahre-Tanz".

Interessant war es zu erleben, was unter "Dingsda" 1985 so alles im Fernsehen lief, bevor die originell-schrillen "Felaperlen" das Publikum aufmischen. Als krönender Abschluss präsentierten sich mit einem Potpourri aus dem Zeitraum 1956 bis 2015 das Männerballett unter der Leitung von Jutta Weißer.