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Etliche Baugesuche in Niedereschach / Sorge um die Umwelt und das Ortsbild

Mehr als elf verschiedene, größere und kleiner Bauvorhaben hatte der Niedereschacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu beraten.

Niedereschach. Die Gesuche reichten vom Bau eines neuen Kuh-, Ziegen- und Hühnerstalls über eine Bauvoranfrage der Firma Müller-Team-Bau GmbH im Fischbacher Gewerbegebiet bis hin zum Neubau einer Pferdebewegungshalle in Schabenhausen. Erheblicher Informationsbedarf bestand zu letzterem Projekt mit befestigtem Freilauf auf dem Hasenstallerhof in Schabenhausen nebst dem Neubau eines Pferdestalles mit Mistcontainerplatz und Jauchegrube. So bemängelte Edgar Lamparter, dass der vorliegende Plan recht dürftig sei und ohne Bemaßung. Die Antragstellerin und Eigentümerin des Hofes, Sibylle Sommer, erläuterte, dass sich die Maße der Bewegungshalle auf die bereits im Vorfeld schon genehmigten 20 mal 40 Metern belaufen plus einer angeschleppten Stallung für 14 Boxen. Der Freilaufplatz belaufe sich auf 20 mal 20 Meter. Dazu kämen ein separater kleiner Stall und eine Boxenreihe mit 16 Boxen.

Damit gehe auch ein Pferdezuwachs einher. Auf ihrem Hof betreibe sie Pferdezucht und Pferdebetreuung mit Zuchtstuten und Miniaturpferden, also keine Sportpferdeausbildung. Da die "Minis" lediglich zwischen 90 und 110 Kilo auf die Waage bringen, halte sich dieser Zuwachs in Grenzen. Die Herde werde dann 20 bis 25 "Minis" groß sein. Insgesamt seien es wohl rund 40 bis 45 Großpferdeeinheiten. Eine Umweltbelastung entstehe nicht, da die "Minis" mit ihren Hufen vom Trittgefüge her fast denen von Schafen entsprechen würden. Nachdem bereits der Ortschaftsrat Schabenhausen die Neubauten befürwortet hatte, wurde den beiden Bauanträgen auch im Gemeinderat die Zustimmung erteilt.

Für Diskussionen sorgte ebenso der Antrag der Ströer Außenwerbung GmbH aus Unterhaching, die im Bereich der Villinger Straße in Niedereschach die Erstellung einer unbeleuchteten zweiseitigen Werbe-Großfläche mit den stolzen Maßen 3,56 Meter mal 2,52 Meter beantragt hatte. Edgar Lamparter bat darum, dass diesbezüglich mit Blick auf eine freie Einsicht im Ein- und Ausfahrtsbereich der angrenzenden Tankstelle, die ganze Sache auch verkehrsrechtlich geprüft wird. Ortsbaumeister Leopold Jerger wies darauf hin, dass die Werbefläche drei Meter von der Straße zurück versetzt erstellt wird, so dass bezüglich des Sichtdreiecks keine Beeinträchtigung vorhanden sei. Zudem werde diese vom Landratsamt vor Erteilung einer Baugenehmigung ohnehin geprüft.

Rüdiger Krachenfels wies darauf hin, dass man in Niedereschach schon viele Werbeflächen habe und eine weitere Großwerbefläche dem Ortsbild sicherlich nicht förderlich sei. Bei sieben Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen stimmte der Rat letztlich mehrheitlich zu. Begeisterung kam bei den Räten nicht auf, rein baurechtlich gesehen gab es aber auch keine Gründe, das Bauvorhaben abzulehnen.

Bezüglich eines Baugesuchs beim Vogelsanghof – dort soll ein Wohnungsanbau über einer Garage erfolgen – stimmte der Rat zu. Bejaht wurde auch der Antrag der Gemeinde auf den Neubau einer Dachgaupe mit Fluchttreppe im Heimatmuseum. Im selben Zug wurde ebenso die Nutzungsänderung als Heimatmuseum bestätigt, früher waren dort einmal Kindergartenräume. Im Zuge der Pläne für den Fluchtwegetreppenbau hatte sich herausgestellt, dass eine solche bislang nie beantragt wurde, baurechtlich aber notwendig wäre.