Die Telekom stockt das Internet auf, der Zeitpunkt aber wirft Fragen auf. Foto: Rumpenhorst Foto: Schwarzwälder-Bote

Muss sanierte Ortsdurchfahrt wieder aufgerissen werden? / Unternehmen möchte schnelleres Internet ermöglichen

Von Albert Bantle

Niedereschach-Schabenhausen. Etwa zwei Jahre ist die neue Ortsdurchfahrt in Schabenhausen gerade einmal alt. Doch weil die Telekom jetzt das Internet aufrüsten möchte, könnte so manche Straße wieder aufgerissen werden.

Bürgermeister Martin Ragg erläuterte am Dienstagabend im Ortschaftsrat den Sachverhalt, der bei vielen Bürgern in Schabenhausen wohl für Unmut sorgen dürfte. Vor nicht einmal zwei Jahren sei die "wunderschöne, neue Ortsdurchfahrt" geschaffen worden, sagte Ragg. Und damals seien – wie üblich, wenn eine große Baumaßnahme im Straßenbereich stattfinde – sämtliche Versorger angeschrieben worden mit der Anfrage, ob sie im Zuge dieser Maßnahme auch etwas zu verlegen hätten. Unter anderem auch die Deutsche Telekom AG, die damals geantwortet habe: "Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir haben im Moment nichts in Schabenhausen zu tun."

Und damit lässt sich jetzt eigentlich schon eine Art Schildbürgerstreich erahnen: "Die Maßnahme ist abgeschlossen, wir haben jetzt wunderschöne Straßen und Gehwege in Schabenhausen", sagte Bürgermeister Ragg. Jetzt aber komme die Telekom und sagt: "In Schabenhausen möchten wir gerne noch das schnelle Internet aufrüsten."

Dazu soll neben dem bestehenden Verstärkerkasten am Kohlerberg noch ein zweiter am Fußweg im Bereich "Badäcker" installiert werden. Dieser soll bereits mit Glasfaser angefahren werden. Und dazu, dies sei mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu sehen, gebe es natürlich ernste Bedenken, ob die erst kürzlich fertig gestellte Straßen nicht doch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Das könne man nicht ausschließen, erklärte Ragg. Zwar dürfe so, wie die Maßnahme geplant sei, nicht in den Straßenkörper eingegriffen werden, aber dies könne halt doch auch geschehen. Von der "Rakete", die da durchgeschossen wird, wisse man nicht so genau, wo sie wieder herauskommt. Dies und die damit verbundenen "Buddeleien" werde sicherlich einiges Kopfschütteln im Ort verursachen, so befürchtet der Schultes.

Andererseits habe die Gemeinde keinerlei Möglichkeiten, eine solche Maßnahme der Telekom zu verhindern oder zu beeinflussen. Davon angetan zeigte sich jedoch Lothar Franke: Solange die "Sache" unter den Gehwegen gemacht werde, die einzelnen Häuser angefahren werden können, damit die eine bessere Internetverbindung bekommen, sei doch dagegen nichts einzuwenden, sondern "eine tolle Sache". Das schon, pflichtete ihm auch der Bürgermeister bei, nur hätte man das doch schon im Zuge der Straßenbaumaßnahmen machen können.