Bastian Bollig, Julia Jalaß und Denise Nagel präsentieren im Gemeinderat den Abschlussbericht ihres für Deißlingen und Niedereschach erstellten Tourismus- und Marketingkonzepts. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Niedereschach und Deißlingen wollen Zusammenarbeit verstärken / Belebung des Fremdenverkehrs

Niedereschach/Deißlingen (alb). Die Gemeinden Niedereschach und Deißlingen wollen künftig auch auf dem Gebiet der Tourismusförderung ihre interkommunale Zusammenarbeit fortsetzen.

Grundlage für diese Zusammenarbeit ist ein von der International Business Consulting (IB Consulting) im Rahmen eines studentischen Projektes erstelltes Tourismus- und Marketingkonzept. Bei der IB-Consulting handelt es sich um eine studentische Unternehmensberatung der Hochschule Furtwangen University aus Villingen-Schwenningen. Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte aus Niedereschach und Deißlingen stellten Julia Jalaß, Denise Nagel und Bastian Bollig, den Abschlussbericht ihres Tourismus- und Marketingkonzeptes für die Gemeinden Niedereschach und Deißlingen vor.

Auslöser für die Beauftragung der IB-Consulting war die Auflösung des Fremdenverkehrsvereins in Niedereschach, nach der sich die Verwaltung Gedanken über die Zukunft des Tourismus machte. Es wurde schnell klar, so Bürgermeister Martin Ragg, dass man diese Frage ohne kompetente Berater nicht beantworten könne. Da die Nachbargemeinde Deißlingen in Sachen Fremdenverkehr ebenfalls Nachholbedarf habe und beide Gemeinden noch enger zusammenarbeiten wollten, habe man sich entschlossen, die Aufgabe gemeinsam anzugehen. Als ersten Schritt habe man über die studentische Unternehmensberatung ein Tourismus- und Marketingkonzept erarbeiten lassen.

Denise Nagel, Julia Jalaß und Bastian Bollig von der IB-Consulting präsentierten nun im Gemeinderat ihren Abschlussbericht. Eindrucksvoll erklärten die drei Studenten, wie sie sich eine Belebung des Fremdenverkehrs vorstellen könnten. Walter Pankoke fragte, wie man die einheimischen Unternehmen einbinden könnte. Als Beispiel nannten die Studenten eine Filmvorführung der Firma "Touratech", die anstatt in VS auch in der Eschachhalle angeboten werden könnte. Ein weiteres Thema wäre es, die Genossenschaften BEN (Niedereschach) und Bürgerenergie Deißlingen im Rahmen von Techniktagen vorzustellen. Aus den Reihen der Gemeinderäte wurde angeregt, zunächst das Eschach- und Neckartal zu vermarkten. Da würde gutes Kartenwerk als Anfang schon einiges bringen. Mit Blick darauf, dass immer mehr Elektrofahrzeuge unterwegs sind, wäre es auch eine Überlegung wert, ob man Andockstellen für E-Fahrzeuge einrichten könnte. Alwin Rist betonte, dass für ihn die Präsentation der Studenten viele Anstöße gegeben habe. Man müsse sich jedoch zunächst einmal Gedanken machen, welche Zielsetzungen man verfolge. Es müsse so etwas wie eine greifbare Hausnummer geben.

Deißlingens Bürgermeister Ralf Ulbrich wies darauf hin, dass es sehr schwer sei, das reine Tourismuspotenzial zu erkunden, da viele der bislang vorhandenen Übernachtungen auf den Bereich der Geschäftswelt entfielen. Rist und Manuela Fauler bezweifeln, dass der Tourismus tatsächlich große Chancen habe. Beide vertreten die Meinung, dass man nichts überstürzen sollte. Ragg wies darauf hin, dass es in Niedereschach aktuell 16 Ferienwohnungsvermieter gebe, die 2013 sehr gut ausgelastet waren. Ein Grundstock auf dem man aufbauen könne, sei also vorhanden.

Nun wollen zunächst die Verwaltungen auf der Grundlage der Präsentation der Studenten noch einmal "die Köpfe zusammenstecken". Danach könne man das Thema weiter beraten.