Petrolli: Da fliegt sogar das Gebiss heraus / Kein Geld für die Planung

Niedereschach-Fischbach (alb). Bürgermeister Martin Ragg informierte im Fischbacher Ortschaftsrat darüber, dass man in Fischbach mit der Sanierung der L181 zwischen Fischbach und Erdmannsweiler sowie Fischbach und Niedereschach noch sehr lange wird warten müssen.

Niemand verstehe, dass das Land Baden-Württemberg diese Straße so verkommen lasse, erklärte Ragg. Bisher habe man noch einen kleinen Hoffnungsschimmer gehabt. Zwischenzeitlich habe die Gemeindeverwaltung jedoch erfahren, dass die Mittel für externe Planer, die nun erforderlich wären, ausgeschöpft sind. Denn: Die Straße werde nicht mehr unter "Sanierung" eingestuft", sondern aufgrund der Verlegung des Abschnitts im Bereich der Kapelle beim Vogelsang zwischen Fischbach und Niedereschach als Ausbau.

Es liege keinesfalls an den Sachbearbeitern des Straßenbauamts, dass es nicht vorangehe, zeigte Ragg weiter auf. Es sei schlicht und einfach so, dass das Land für die Planungen das nötige Geld nicht zur Verfügung stelle. Über diesen Zustand, so Ragg, sei man sehr enttäuscht. Das Problem sei schon unter der schwarz- gelben Regierung in der Endphase bekannt gewesen, und auch Rot-Grün vernachlässige diesbezüglich ihr Eigentum.

Vor dem Hintergrund, dass Niedereschach von den beispielsweise 2013 eingenommen 4,2 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen über die verschiedenen Finanzausgleichsmechanismen wieder 80 Prozent in die Töpfe von Bund und Land abführen müsse, sei es eine beträchtliche Summe, die das Land jedes Jahr aus Niedereschach einnehme. Umso bedauerlicher sei es, dass Stuttgart nun keine Möglichkeit sieht, die Sanierung der L 181 vorzunehmen, ärgerte sich Ragg.

Ortschaftsrat Martin Eitzert regte an, mit allen Abgeordneten aus dem Wahlkreis zu sprechen. Ortsvorsteher Peter Engesser wies drauf hin, dass es ein Widerspruch in sich sei, dass das Land kein Geld habe, solche Maßnahmen vorzunehmen, andererseits vom Bund für den Straußenbau bereitgestellte Mittel nicht abgerufen habe. Dieter Petrolli zeigt sich ebenfalls tief enttäuscht, dass nun nicht einmal die Planung erstellt wird. Dies bedeute im Klartext, dass dort in den nächsten fünf Jahren nichts laufe.

Die für viele Nutzer wichtige Verkehrsstraße sei zwischenzeitlich derart marode, dass einem "das Gebiss herausfliegt, wenn man die Straße befährt". Sowohl Martin Eizert als auch Dieter Petrolli waren sich einig, dass es einfach nicht sein könne, dass das Land nicht einmal Geld für die Planungen zur Verfügung stellt.

Es wurde sehr lange über die Problematik diskutiert, und man war sich darüber einig, dass man es nicht unwidersprochen hinnehmen will, dass sich das Land in dieser Angelegenheit aus seiner Verantwortung zurückzieht.