Nadine Grützmacher freut sich auf das Match in Kappel. Repro: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Damenmannschaft spielt gegen FV Hegau / In erster Linie ein Lernprozess für die Gastgeber

Niedereschach-Kappel. Am Mittwoch, 23. September, findet das Pokalspiel zwischen der Damenmannschaft der SG Obereschach/Kappel/Mönchweiler (Kreisliga A) gegen den Regionalligisten Hegauer FV statt. Die Partie, die um 19.30 Uhr im Waldstadion in Kappel angepfiffen wird, dürfte für viele junge Spielerinnen ein absolutes Highlight darstellen. Mit Nadine Grützmacher spielt eine Fußballerin beim FV Hegau, die aus Mönchweiler stammt und deren Vater sechs Jahre lang die Herren des FC Kappel trainiert hat. Im Interview zeigt die 27-jährige viel Vorfreude auf die Partie.

Ist es ein besonderes Spiel für Sie und freuen Sie sich darauf?

Ich freue mich sehr auf dieses Spiel, gerade deshalb, weil es in Kappel stattfindet und mein Vater dort noch viele Freunde hat. Durch meinen Vater, mit dem ich immer gerne auf die verschiedenen Sportplätze in der Region gegangen bin, bin ich überhaupt zum Fußball gekommen.

Seit wann spielen Sie beim Hegauer FV?

Ich spiele beim Hegauer SV in der dritten Saison, seit 2013. Meine Laufbahn begann bei den Bambini mit Jungs zusammen beim SV Obereschach. Ich war gerade mal fünf Jahre alt. Bei den Frauen war ich beim SV Niedereschach (Landesliga), danach beim SV Obereschach, 2004 wechselte ich nach Titisee, wo ich eine wunderschöne Zeit erleben durfte. Seit 2013 spiele ich für den Hegauer FV.

Wie viel Zeit opfern Sie in der Woche im Schnitt dem Hobby Fußball?

60 Prozent meiner Freizeit gehören meinem geliebten Fußball. Ein Leben ohne Fußball könnte ich mir nur schwer vorstellen. Wir Spielerinnen vom Hegauer FV bekommen, übrigens keinerlei Aufwandsentschädigungen, auch nicht für Fahrten zum Training. Die längste Fahrt zu einem Spiel ist nach Kassel-Calden – 500 Kilometer. Die Kosten werden vom Verein getragen.

Sie waren auch des öfteren Torschützenkönigin. Was für einen Stellenwert hat für Sie Ihr Torkonto?

Ich freue mich über jedes Tor, das ich mache. Früher, als Mittelstürmerin, hatte das Tore schießen einen hohen Stellenwert für mich, denn die Konkurrenz im eigenen Team beim SV Titisee war groß und eine Mittelstürmerin wird nun mal an den Toren gemessen. Meine Bestleistung waren 31 Tore in einer Saison in der Verbandsliga. Im Laufe der Jahre erkennt man aber auch, wie schön es sein kann, wenn man als Vorlagengeberin für die Mannschaft mit dazu beitragen kann, dass der Teamgeist stimmt und am Ende der Erfolg, den man sich wünscht, zu Buche steht. Denn nur in der Gemeinsamkeit und in einem intakten Team hat man Erfolg.

Inwiefern haben Ihre Eltern die Fußballerlaufbahn unterstützt?

Beide haben mich tatkräftig unterstützt. Jahrelang haben sie mich zum Training nach Titisee gefahren, zu den Spielen begleitet und mich in allen Belangen gefördert. Ich weiß nicht, ob ich ohne ihre Unterstützung alles so geschafft hätte. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Sie sind heute noch meine größten Fans und fast bei allen Heimspielen des Hegauer FV mit dabei. Sogar zu den Auswärtsspielen fahren sie manchmal mit.

Wie wird das Spiel SG Obereschach/Kappel/ Mönchweiler gegen den Hegauer FV ausgehen?

Dass wir eine Runde weiter kommen wollen, ist ohne Wenn und Aber ein Muss. Natürlich habe ich auch mit Trainer Rohrer von der SG gesprochen, wie er die Partie einordnet. Er meint: Die Mädels sollen das Spiel genießen, Erfahrungen sammeln. Allerdings wäre es schön, wenn das Spiel nicht zu einseitig ablaufen würde. Aber in erster Linie wird es ein Lernprozess für die Gastgeber werden.u  Die Fragen stellte Stefan Preuß.