Von schön gekleideten Frauen, gut besuchten Gottesdiensten und zahlreichen Priestern / Seit 2003 in Deutschland

Niedereschach (alb). Alle Plätze belegt waren gestern Vormittag beim Frauenfrühstück der Frauengemeinschaft Niedereschach im Moritzstüble unter der katholischen Kirche.

Dort stellte Pater Jose, der die Seelsorgeeinheit Niedereschach leitet, bis der erkrankte Pfarrer Ewald Beha wieder seinen Dienst ausüben kann, sich und seine indische Heimat vor. Monika Reich hieß die Gäste willkommen.

Nach dem ausgiebigen Frühstück wollte Pater Jose eigentlich Bilder aus seiner Heimat zeigen, doch die notwendige Technik versagte. So beschränkte er sich auf einen Redebeitrag. Die Frauen waren sehr interessiert und hakten nach.

Pater Jose stammt aus einem Dorf aus Indien, das von der Einwohnerzahl als auch von der Fläche her etwa so groß wie Niedereschach und Dauchingen zusammen ist. Er hat noch mehrere Geschwister, die wie auch die Eltern hauptsächlich von der Landwirtschaft sowie vom Verkauf von Gummi aus einer eigenen Gummibaumplantage leben. Hauptnahrungsmittel ist Reis, es gibt aber auch Gemüse, Fisch, Fleisch und auch Obst. Es wird zum Frühstück immer warm gegessen. Ein Frühstück wie in Deutschland üblich ist ihm von seiner Heimat gänzlich unbekannt.

Aufhorchen ließ die Frauen eine Bemerkung von Pater Jose, wonach die Frauen in Indien schöner und vor allem auch farbenprächtiger gekleidet seien als in Deutschland. In seinem Heimatort gibt es rund 27 Prozent Christen, in ganz Indien jedoch gerade mal zwei Prozent. Die Gottesdienste, die am Sonntag dreimal gefeiert werden, und auch täglich unter der Woche, seien immer sehr gut besucht. Die Hauptreligion sei Hindu, es gebe aber auch Moslems. Die Religionen untereinander kommen miteinander ganz gut aus. Dies jedoch könne er nur von seinem Heimatort selbst sagen. Anderswo gebe es auch große Schwierigkeiten untereinander, dort werden mitunter Kirchen, Gotteshäuser und Moscheen angezündet. Auf die Frage wie viel Priesternachwuchs es gebe, sagte er, dass allein aus seinem Jahrgang fünf Männer Priester geworden seien. Er selbst sei 2003 nach Deutschland gekommen, war bis 2013 in Deutschland und dann für ein Jahr in seiner Heimat im Kloster, bis er nun von Freiburg wieder nach Niedereschach berufen wurde.