Ausgleichsmaßnahme: Gemeinderat sagt Ja zur Wachholderheide mit Schafbeweidung

Niedereschach (alb). Nach langer Diskussion beschloss der Niedereschacher Gemeinderat einstimmig die Weiterentwicklung von rund fünf Hektar Fichtenflächen auf dem Fischbacher Fahrenberg zu einer Wacholderheide mit Schafbeweidung unter einem lichten Kiefernschirm nebst Durchführung der Pflegemaßnahmen, als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme für den Neuntöter durchzuführen.

Sollte die "Südumfahrung Niedereschach" nicht gebaut werden, wird die Maßnahme vor ihrer Durchführung als Ökokontomaßnahme gemeldet und steht als Ausgleich für erforderliche Eingriffe aus der Bauleitplanung zur Verfügung, so der zweite Teil eines Beschlusses, der zuvor heftig diskutiert wurde. Die Planerin Doris Hug betonte, dass der Ertrag und die Pflege bei den von ihr genannten Zahlen nur schwer abzuschätzen seien. Man könne davon ausgehen, dass die Hege und Pflege und die gesamte Maßnahme die Gemeinde pro Jahr etwa 4700 Euro koste. Das würde bedeuten, dass der Ökopunkt für die Gemeinde lediglich zehn Cent koste.

Zu den Nachteilen der Maßnahmen gehören geringere Holzerträge und die für 20 Jahre zu leistende Pflege. Vorteilhaft sei, dass es sich um eine hochwertige Fläche mitten im Landschaftsschutzgebiet "Teufental" handle, wo schon jetzt in den angrenzenden Flächen sehr viele seltene Pflanzen und Tierarten zu registrieren seien.

Im Fokus der Maßnahme, so Hug, stehe der Artenschutz, insbesondere für den "Neuntöter" und um die "Weidenmeise".

Für die vielen anwesenden Bürger erläuterte Bürgermeister Martin Ragg, dass die Gemeinde diese Maßnahme nicht aus "Jux und Tollerei" durchführe, sondern weil der Gesetzgeber dies fordere. Es gehe um den naturschutzrechtlichen Ausgleich und um den Artenschutz. Wenn der Ausgleich nicht hergestellt ist, werde ein Bebauungsplanverfahren nicht mehr zu Ende geführt. Die Gemeinde habe angesichts der zahlreichen noch geplanten Bauvorhaben, zu der auch die Südumfahrung Niedereschach gehöre, einen riesigen Bedarf an Ökopunkten. Allein das Gewerbegebiet "Ösch IV" verschlinge rund 130 000 Ökopunkte. Es sei wichtig, dass die Gemeinde mit relativ wenig Geld, relativ viele Ökopunkte erwerben könne. Dies sei im Bereich des Fahrenbergs gegeben. "Ohne den Fahrenberg kommt die Südumfahrung nicht", so die klare Aussage Raggs.

Die Größe der geplanten Erweiterungsfläche am Fahrenberg beträgt etwa fünf Hektar. Die zu erwartenden ungefähren Kosten über die nächsten 20 Jahre liegen bei etwa 94 300 Euro.