Auf diesem Areal im Gebiet "Hinter der Leimgrube" könnten sich der Niedereschacher Gemeinderat und Bürgermeister Martin Ragg nach erfolgter Vor-Ort-Besichtigung die nächste Gewerbegebietserweiterung in Niedereschach vorstellen. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gebiet "Hinter der Leimgrube" bietet sich aus Sicht von Gemeinderat und Bürgermeister als Erweiterungsfläche an

Von Albert Bantle

Niedereschach. Die gewerbliche Entwicklung in Niedereschach boomt. Viele einheimische Betriebe wollen ganz konkret erweitern oder sich für ihre künftige Entwicklung Gewerbegebietsflächen sichern. Nun hat man seitens der Gemeinde das Gebiet "Hinter der Leimgrube" für eine Erweiterung ins Auge gefasst.

Die Betriebe erwarten von der Gemeinde, allen voran von Bürgermeister Martin Ragg, dass die entsprechenden Flächen bereitgestellt werden. Ansonsten – und das ist keine Seltenheit – "liebäugeln" Unternehmer sehr schnell mit der Umsiedlung an einen anderen, auswärtigen Standort – mit negativen Auswirkungen für Niedereschach. Nicht immer kann die Gemeinde dabei die angefragten Flächen bereitstellen und die Betriebe im Ort halten, so wie jüngst bei der zur Hechinger Gruppe gehörenden Niedereschacher Traditionsfirma "Förderer Söhne", die bald abwandern wird.

In jedem Fall unternimmt Bürgermeister Martin Ragg zusammen mit dem Gemeinderat alle Anstrengungen, um den ansässigen Betrieben die gewünschten Gewerbeflächen anbieten zu können, denn sowohl Ragg als auch die Gemeinderäte wissen, wie wichtig das heimische Gewerbe für die Gemeinde und den Erhalt der in Niedereschach vorhandenen Infrastruktur ist. Das geht weit über die in Niedereschach sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen hinaus, von denen aufgrund der Finanzmechanismen im Verlauf von fünf Jahren nach den Worten von Niedereschachs Kämmerer, Alfred Haberstroh, ohnehin nur rund 20 bis 25 Prozent in der Gemeindekasse verbleiben.

Als wichtiger sehen es Bürgermeister Martin Ragg und die Ratsmitglieder an, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen, denn Menschen, die in Niedereschach arbeiten, kaufen meist auch im Ort ein und gehen dort zum Arzt. Nicht zu unterschätzen ist auch der Zuzug von Menschen, deren Arbeitsplatz in Niedereschach liegt, was wiederum dazu führt, das die Gemeinde ihre Einwohnerzahl von aktuell knapp 5900 Einwohnern halten kann.

Auch dies dient dem Erhalt der vorhandenen Infrastruktur, zu der beispielsweise zwei Supermärkte, vier Allgemeinmediziner, zwei Zahnarztpraxen oder ein Optikerfachgeschäft und viele weitere Betriebe von der Tankstelle bis zur Metzger und Bäckerei gehören.

Dies alles sind Gründe, weshalb Bürgermeister Martin Ragg und der Gemeinderat sich bereits wieder Gedanken über die nächste Gewerbegebietserweiterung in Niedereschach machen, zumal es innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen im Schnitt stolze zwei Jahre dauert, bis eine solche Fläche im rechtskräftig Flächennutzungsplan steht.

Bis es soweit ist, sind viele bürokratische Hürden zu nehmen und sehr schwierige Verhandlungen nicht nur mit dem Regierungspräsidium, sondern speziell auch mit den betroffenen Landwirten zu führen, die natürlich alles anderes als glücklich sind, wenn sie fruchtbare Wiesen und Äcker unwiederbringlich für die Landwirtschaft verlieren.

Diese Verhandlungen sind für den Niedereschacher Bürgermeister oft sehr hart. Das dürfte auch bei dem nun als weitere Erweiterungsfläche ins Auge gefassten Gebiet "Hinter der Leimgrube" nicht anders werden. Es liegt in Richtung Dauchingen fahrend rechts, hinter dem zuletzt erschlossenen Gewerbegebiet.

Die Gemeinderäte haben dieses Gebiet bereits vor einigen Wochen im Rahmen ihrer Besichtigungstour durch die Gesamtgemeinde angesehen und den Schultes beauftragt, zu versuchen, dass dieses Gebiet als künftige Niedereschacher Gewerbeerweiterungsfläche in den Flächennutzplan aufgenommen wird.