Zu neuen Ehrenmitgliedern des Musikvereins Fischbach ernannt wurden (von links) Bernd Roth, Werner Petrolli, Paul Horvath, Rolf Horvath und Otto Eigeldinger. Esther Roth übernahm die Ehrung. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: 2018 feiert Fischbacher Verein 90-jähriges Bestehen / Kritik an bürokratischen Hürden

Auf ein abwechslungsreiches Jahr 2016 blickte der Musikverein Fischbach bei der Hauptversammlung am Dienstagabend zurück.

Niedereschach-Fischbach. S ämtliche Berichte fielen positiv aus. Einzige Wermutstropfen waren, dass keine neuen Jungmusiker geworben werden konnten sowie eine langwierige Erkrankung von Dirigent Martin Pütz.

Im Bericht von Schriftführerin Susan Stern wurden die verschiedenen Aktivitäten noch einmal in Erinnerung gerufen. Insgesamt wurden 47 Proben durchgeführt, hinzu kamen über 20 Auftritte und eigene Feiern wie das Mai- oder Kilbigfest.

Finanziell steht der MVF auf gesunden Beinen, zeigte sich im Bericht von Kassenchefin Gabriele Teiss. Sie berichtete von einem Plus und einem soliden Kassenstand, den man auch benötigen wird. Der MVF möchte nach über 25 Jahren neue Uniformen anschaffen – auch im Hinblick darauf, dass der Verein 2018 sein 90-jähriges Bestehen feiert. Im Jubiläumsjahr sind einige besondere Veranstaltungen geplant.

Die Prüfer Berthold Stern und Lukas Lipp bescheinigten Teiss eine vorbildliche Kassenführung. Einen breiten Raum nahmen die Ausführungen der Vorsitzenden Esther Roth sowie der für den Jugendbereich verantwortlichen Birgit Kaltenbach ein. Derzeit befinden sich im MVF 18 junge Menschen zwischen neun und 22 Jahren in Ausbildung. Die Kooperation mit dem MV Weilersbach im Jugendbereich funktioniere gut.

Esther Roth gab bei ihren Ausführungen einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Vorstands. Sie bezeichnete es als ärgerlich, dass von der Politik immer wieder der Stellenwert des Ehrenamtes hervorgehoben wird, man den Vereinen in der Praxis aber immer mehr bürokratische Hürden in den Weg lege. Dies führe letztlich dazu, dass immer weniger Menschen bereit seien, sich in der Vorstandschaft eines Vereines zu engagieren. Deutlich machte Roth dies am Beispiel der Sicherstellungsvereinbarung mit dem Jugendamt in Bezug auf sexuelle Gewalt. Eigentlich eine gute Sache, doch Dokumentationspflichten wie protokollieren und beantragen von erweiterten Führungszeugnissen, verursache viel Arbeit. "Bürokratie erleichtert ehrenamtliche Arbeit nicht", so die klare Aussage von Roth. Sehr zufrieden zeigte sich Roth mit dem Probenbesuch, der bei guten 80 Prozent lag.

Auf Antrag von Ortsvorsteher Peter Engesser wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Auch ihn ärgere es maßlos, wenn von der Politik das Ehrenamt hochgelobt und als "Retourkutsche" den Ehrenamtlichen immer mehr Schwierigkeiten und Bürokratie zugemutet werde. Mit Freude hingegen verkündete er, dass seitens der Gemeinde die Vereinszuschüsse für dieses Jahr gesichert seien. Die Gemeinde gebe jährlich rund 123 000 Euro an freiwillige Leistungen aus und dazu gehörten auch die Vereinszuschüsse und der Zuschuss für die Jungmusikerausbildung.

Unter Federführung von Engesser wurden die Wahlen zügig und schnell abgewickelt. Jeweils einstimmig wiedergewählt wurden die Vorsitzende Esther Roth, Schriftführerin Susan Stern, die aktiven Beisitzer Ramona Himmelsbach und Daniel Lipp sowie die passive Beisitzerin Birgit Kaltenbach.

Bei den Ehrungen zeichnete Esther Roth gleich fünf Mitglieder für 40-jährige Vereinsmitgliedschaft aus und ernannte sie zu Ehrenmitgliedern, darunter – mit Ausnahme von Otto Eigeldinger – vier Männer, die früher allesamt aktiv im MVF musiziert haben.