Das Musikkorps der Bundeswehr begeisterte in der Eschachhalle. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Musikkorps der Bundeswehr gastiert zum 125-jährigen Bestehen des Musikvereins Harmonie

Von Albert Bantle

Ein Konzert der absoluten Spitzenklasse bot das Musikkorps der Bundeswehr. Als repräsentatives Konzertorchester ist das Musikkorps der Bundeswehr nicht nur im Inland, sondern auch bei Auslandseinsätzen sehr gefragt.

Niedereschach. In zahlreichen europäischen Ländern, aber auch in Japan, den USA, Jordanien und Russland waren die Musiker bereits zu Gast. Wenn ein solches Orchester in Niedereschach auftritt, könnte man annehmen, dass die Eschachhalle aus allen Nähten platzt. Doch dem war nicht so, es gab einige leere Stuhlreihen beim Benefizkonzert im Rahmen des 125-jährigen Bestehens des Musikvereins Harmonie. Für 700 Gäste war gestuhlt, rund 450 Besucher ließen sich den großartigen Konzertabend nicht entgehen, zumal der Erlös des Abends der Sozialen Drehscheibe Niedereschach zu Gute kam.

Die rund 60 Vollblutmusiker begeisterten mit einem musikalischen Feuerwerk der absoluten Spitzenklasse. Mit viel Körpereinsatz, Feingefühl und punktgenauen Einsätzen führte Christoph Schaibling das Orchester und ging förmlich in der Musik auf. Nebenbei erklärte er als Moderator die einzelnen Stücke.

Beginnend, wie es sich für Soldaten nun einmal gehört, mit dem Marsch "Herzog von Braunschweig", folgte die "Jubilee Ouverture" von Philip Sparke. Ein Klassiker der sinfonischen Bläsermusik, in der sich große hymnische Klänge vereinten mit virtuoser und spritziger Spielfreude. Das ideale Musikstück auch als Gruß an den heimischen Musikverein Harmonie Niedereschach für sein 125-jähriges Jubiläum, so der Dirigent des Musikkorps.

Der "Drei-Kaiser-Marsch" von Friedrich Wilhelm Voigt ließ die Zuhörer das Dreikaisertreffen von 1872 in Berlin musikalisch nacherleben als klingende Visitenkarten der Länder der drei Monarchen Franz-Josef aus Österreich, des russischen Zaren Alexander II und Kaiser Wilhelm als Gastgeber.

In der Orchester-Suite der "Shakespeare Pictures" präsentierte das Musikkorps drei musikalische Bilder, die in ihren Klangfarben unterschiedlicher gar nicht hätten sein können. Im "Much ado about nothing" dominierte Frohsinn und eine tänzerische Leichtigkeit bis zum letzten Takt. Der genaue Gegensatz im zweiten Satz mit "A winters tale – The statue", in dem eine Steinstatue musikalisch zu einem menschlichen Wesen erweckt wird. Im Schlusssatz Julius Caesar dann das immer wieder von der Flöte angedeutete nahe Ende des Imperators, übergehend in die martialischen Klänge mit Trommeln und Fanfaren als Zeichen der Macht. "Armenian dances" von Alfred Reed präsentierte als eine Tanzsuite die Musik eines fremden Landes, eine interkulturelle Begegnung der besonderen Art, die eigentlich nur über die Musik bewerkstelligt werden kann.

Ein Großteil des zweiten Konzers war dem Komponisten, Sänger und Entertainer Udo Jürgens gewidmet mit einem mitreißenden 15-minütigen Medley. Als Zugabe folgte der Marsch "Die Regimentskinder" von Julius Fucik.

"Was kann es schöneres geben als eine Musik, die die Herzen der Menschen bewegt", so die Dankesworte an die Gastkapelle vom Vorsitzenden Markus Vosseler.

Verbunden mit riesigen Beifall und stehenden Ovationen gab es zwei weitere Zugaben, die in Niedereschach ganz besonders ankamen: Das Badener-Lied, bei dem das gesamte Publikum begeistert mitsang und letztlich die deutsche Nationalhymne, zu der sich ebenfalls, ergriffen mitsingend, alle von ihren Plätzen erhoben.