Die Zusammenfassung der Grenzwanderungen präsentierte Eberhard Glatz. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemarkung: Einst ist Sinkingen viermal größer als Fischbach / Herrschaften stecken ihr Gebiet ab

Die Gemarkungsgrenzen aller vier Ortsteile der Gemeinde standen im Blickpunkt des Vortrages von Eberhard Glatz.

Niedereschach. Das Forum Niedereschach wanderte in mehreren Abschnitten mit Interessierten den rund 30 Kilometer langen Gemarkungsgrenzverlauf ab. Gesucht wurden die alten Grenzmarkierungen. Eberhard Glatz, sowie Gernot Stärk und Hans Pfitzer erstellten dazu einen interessanten Vortrag. Im Otto-Sieber-Saal wurden die wichtigsten Ergebnisse herausgearbeitet. Dabei ging es entlang der ehemaligen Grenze zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden. Dieser frühere Gernzverlauf führte in einem Bereich von Deißlingen über Maienbühl und die Heiligenhöfe, den Eichberg, Horgen, über das Teufental, das Bubenholz und die Flözlinger Höhe bis nach Flözlingen. An diesen Grenzen gibt es prächtige und viele Grenzsteine zu sehen, die die Ansprüche der damaligen Herrschaftsbereiche anzeigten.

Eberhard Glatz erklärte die Markierungen und Gravuren auf den alten Grenzsteinen. Zum Beispiel war im Zeitraum von 1326 bis 1833 Sinkingen ein selbstständiges und flächenmäßig großes Dorf. Einst war es etwa viermal größer als Fischbach. Alle Häuser, die rechts entlang der Straße vom Vogelsang her zur Ortsmitte stehen, gehörten zu Sinkingen, wie auch der jetzige Fischbacher Dorfplatz. "Wenn also die Münzer jetzt wieder in der Fischbacher Ortsmitte ihre Feste feiern, dann tun sie das eigentlich auf ihrer früheren Sinkinger Gemarkung", so Glatz. Er erwähnte auch, dass aus ihren Reihen immerhin einer der bedeutendsten Äbte des Klosters Alpirsbach, Gebhard Münzer von Sinkingen, stammte. Dieser sei sogar mit Kaiser Maximilian befreundet gewesen. Glatz ging auch auf die Streitigkeiten zwischen dem Kloster St. Blasien und Rottweil ein.

Die Steine mit dem Wappen des Adelsgeschlechts der Ifflinger waren aus Tuffstein gefertigt. Dieses Geschlecht stammte aus Riedlingen an der Donau, wo der Tuffstein abgebaut wurde.