In Fischbach ist die Straßenbeleuchtung sehr marode, deshalb ist dort auch die Amortisationsdauer am kürzesten. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat beschließt Antrag für Fördergelder / Ortsbaumeister erörtert Vorteile

Einstimmig beschloss der Niedereschacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend für das laufende Jahr einen Förderantrag zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED zu stellen.

Niedereschach. Ortsbaumeister Leopold Jerger erläuterte den Ratsmitgliedern Details und ging auf das wirtschaftliche Sparpotenzial und die ökologischen Vorteile ein.

Insgesamt hätte die Gemeinde Fördergelder in Höhe von rund 103 000 Euro zu erwarten, teilte Jerger mit. Dem gegenüber stehen Investitionskosten in Höhe von rund 413 000 Euro, die im Haushalt bereitzustellen wären. Je nach Ortsteil amortisieren sich die Investitionskosten im besten Fall, in Fischbach in nur sieben Jahren, in Niedereschach nach zwölf Jahren, in Schabenhausen nach neun Jahren und in Kappel nach elf Jahren.

Die jährlichen Verbrauchskosten reduzieren sich unmittelbar nach Umrüstung um 68 Prozent im Kernort, in Kappel um 74 Prozent, in Schabenhausen um 77 Prozent und in Fischbach um 79 Prozent. "Eine Umrüstung ist deshalb bereits schon aus rein betriebswirtschaftlicher Betrachtung dringend zu empfehlen", sagt Jerger. "Ökologisch bedarf es bei den ermittelten Energieeinsparungen ohnehin keinerlei weiterer Betrachtung. Die Einsparpotenziale hinsichtlich des Primärenergiebedarfs sprechen zweifelsfrei für sich."

Weitere, wesentliche Verbesserungsmerkmale seien bei deutlich reduziertem Energiebedarf die wesentlich bessere Ausleuchtung der öffentlichen Verkehrsflächen. 2011/2012 und 2015/2016 wurden in Niedereschach bereits im Rahmen einer Förderung des Bundesministeriums für Umwelt und einer Fördermaßnahme des Landes Baden-Württemberg Mast-Aufsatzleuchten auf LED-Technologie umgerüstet.

Nun bestehe für Städte und Kommunen nochmals die Möglichkeit, Fördergelder zu beantragen. Die Förderquote liege bei 20 Prozent der zuschussfähigen Investitionskosten. Die Resonanz auf die bereits installierten LED-Leuchten aus den Reihen der Bevölkerung sei hervorragend, betonten Jerger und Bürgermeister Martin Ragg.

Gefühlte Sicherheit

Dort, wo umgestellt wurde und wird, leuchten die Straßenlaternen die ganze Nacht über, was auch das Sicherheitsgefühl der Bürger deutlich verbessert habe, wie Gemeinderätin und Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Fauler aus Gesprächen mit Menschen aus der Gemeinde erfahren hat.

Sie plädierte – wie auch ihre Ratskollegen Peter Engesser, Werner Reich, Michael Asal und Walter Pankoke – dafür den Förderantrag zu stellen, in der Hoffnung, dass die Gemeinde bei einer Förderbewilligung auch den notwendigen Eigenanteil finanzieren kann.

Peter Engesser wollte wissen, warum die Amortisierung in Fischbach nur sieben Jahre daure. Jerger erklärte, dass das Beleuchtungsnetz dort entsprechend schlecht sei. Ebenfalls auf Nachfrage aus den Reihen der Ratsmitglieder, erläuterte Jerger, dass bei den LED-Leuchten von 24 Uhr bis 2 Uhr nachts auf 65 Prozent und von 1 bis 4 Uhr sogar auf 30 Prozent gedimmt wird, ohne dass dies für das menschliche Auge erkennbar sei.