Ursula Engesser will mit Reanimationskursen möglichst viele Laien fit für den Ernstfall machen, um Leben zu retten und die Folgen eines Herzstillstands zu minimieren. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Ärztin Ursula Engesser setzt auf Hilfe von Laien im Ernstfall / Start in Niedereschach

Dem Nichtstun bei einem Herzinfarkt hat Ursula Engesser, Bereitschaftsärztin des Ortsvereins Fischbach des Deutschen Roten Kreuzes, bei der Hauptversammlung den Kampf angesagt. Ihr schwebt ein Schulungsprogramm rund um Reanimation für die Gesamtgemeinde vor.

Niedereschach-Fischbach. Als Vorbild dient ihr Schweden, dort reanimieren Laien in 75 Prozent der beobachteten Herzstillstände die Menschen. In Deutschland seien es nur 15 Prozent. Pro Jahr erleiden laut Ursula Engesser in Deutschland rund 48 000 Menschen einen Herzstillstand, 40 000 davon sterben. Jede Minute, die früher reanimiert werde, erhöhe die Überlebenschance um zehn Prozent. Engesser ist davon überzeigt, dass man durch eine verbesserte Laienreanimation in Deutschland rund 5000 Menschenleben retten könnte. Zum Vergleich wies sie darauf hin, dass die Zahl der Verkehrsopfer mit jährlich rund 4000 Toten in Deutschland niedriger ist als der Tod durch Herzstillstand.

Ursula Engesser möchte schon bald an Schulen ein Reanimationsprogramm auflegen und in Niedereschach und dem Königsfelder Ortsteil Weiler, der dem Fischbacher Roten Kreuz angegliedert ist, mit dem Projekt beginnen. Sie will alle Bürger aus der Gesamtgemeinde dazu bewegen, an einigen von ihr geplanten Laien-Reanimationstrainings teilzunehmen und appellierte an alle Besucher der Hauptversammlung und insbesondere auch an die Vorsitzenden, dieses Thema in die Ortsvereine zu transportieren.

"Reanimation ist auch für einen Laien einfach", betonte Ursula Engesser, die hofft, dass wirklich alle Fischbacher ihr Angebot im Laufe des Jahres 2017 annehmen und mitmachen. Zusammen mit dem Ortsverein Fischbach will sie baldmöglichst ein Fortbildungs- und Reanimationsprogramm ausarbeiten und zudem noch darauf eingehen, wie man auch als Laie einen Schlaganfall erkennen kann. "Wir werden das alles trainieren", gab Ursula Engesser die Marschroute vor, denn sie will mit ihrer Idee wirklich alle erreichen. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte gibt sie noch bekannt.