Oft schon von weitem erkennt man vom Käfer befallene Bäume. Sind diese Stellen im Traufbereich, ist das doppelt schlecht, denn dort findet dann – im Fall der Fälle – der Sturm umso mehr Angriffsfläche und kann leichter ins Innere des Waldes eindringen. Foto: Bantle

Förster suchen intensiv nach von Insekten befallenen Bäumen. Trockenheit trägt zu Verbreitung bei.

Niedereschach - Sorgen bereitet der Borkenkäfer auch den Waldbesitzern in der Gemeinde Niedereschach. Förster Wolfgang Storz, der neben dem Staatsforst auch den Gemeindewald betreut, ist intensiv damit beschäftigt, nach vom Käfer befallenen Bäumen Ausschau zu halten.

Die befallenen Bäume muss er möglichst schnell fällen lassen, um so die Schäden möglichst gering zu halten.

Wer mit wachem Blick auf die Wälder schaut, sieht schon jetzt von weitem kahle Stellen mit vom Käfer zerstörten Bäumen. Nicht selten sind die befallenen Bäume sogar noch grün, doch am Sägemehl am Stock dieser Bäume ist der Befall erkennbar.

Vom Borkenkäfer befallene Bäume sind nicht mehr zu retten – unter deren Rinde wächst bereits die nächste Borkenkäfergeneration heran. Wenn dann in den kommenden Wochen warmes Wetter herrscht und wenig Regen fällt, ist damit zu rechnen, dass auch diese Borkenkäfergeneration noch in diesem Jahr ausfliegt und gesunde Bäume rund um den bereits befallenen und zerstörten Baum befällt. Auch dort legt der Borkenkäfer unter der Rinde seine Eier ab – und wieder wächst eine neue Käfergeneration heran.

Dieser Kreislauf wird unterbrochen, indem man befallene Bäume möglichst schnell fällt und das Holz zügig abfährt. Dass in diesem Jahr die Borkenkäfergefahr so groß ist, liegt am recht trockenen Herbst im vergangenen Jahr, dem zu trockenen Winter und Frühjahr. Insgesamt hat es während dieser Zeit zu wenig geregnet, was die Vitalität der Bäume geschwächt hat.

Abwehrsystem ist defekt

Diese durch die Trockenheit bedingte Schwäche der Bäume nutzen die Borkenkäfer aus. Steht ein Baum in vollen Saft, kann er den Käfer, wenn dieser sich durch die Rinde bohrt, mit seinem Baumharz vernichten. Wenn er aber durch zu lange Trockenheit geschwächt ist, funktioniert dieses Abwehrsystem nicht mehr. In kurzer Zeit drehen die Borkenkäfer, die sich unter der Rinde festsetzen, selbst größten und alten Bäumen den "Lebenssaft" ab und zerstören diese vollständig.

Vor diesem Hintergrund hoffen die Forstleute und Waldbesitzer auf einen nassen Herbst und Winter und ein nasses Frühjahr.