Beim Gehirntraining der Jugendlichen zusammen mit Senioren wurden Sprichwörter austauscht. Dabei begannen die Mädchen das Sprichwort und die Senioren führten es aus auswendig zu Ende, was in den meisten Fällen auch problemlos gelang. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Elf Schülerinnen der Klasse acht der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar besuchen Bewohner von Pflegehaus

Von Albert Bantle

Niedereschach. Ein beeindruckendes und spannendes soziales Projekt, begleitet von Klassenlehrer Karl Heinz Bartsch und der in der Schulsozialarbeit der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar tätigen Diplom Sozialpädagogin (FH), Karin Piesendel, begeistert derzeit nicht nur die Bewohner des Pflegehauses am Eschachpark .

Auch die Hauptakteure dieses Projektes, nämlich elf Mädchen der Klasse acht der Gemeinschaftschule Eschach-Neckar, sind Feuer und Flamme. Sie besuchen jeden Montag die Bewohner des Pflegehauses am Eschachpark und unternehmen viele Dinge mit ihnen.

Das fängt an beim gemeinsamen Basteln und Kuchen backen, bis hin zu Malen und Spazierengehen. Und das erstaunliche dabei: selbst Bewohner des Pflegehauses, die es eher zurückgezogen und kontaktarm lieben, "tauen" auf und machen angesichts der ansteckenden Lebensfreude der elf Mädchen bei zahlreichen Aktivitäten mit, und können dabei lachen und sich von Herzen freuen.

Klassenlehrer Karl Heinz Bartsch weiß nur zu gut, dass zwischen Theorie und Praxis oft Welten liegen und so war ihm im Unterrichtsfach "Gesundheit und Soziales" schnell klar, dass er den Mädchen seiner Philosophie entsprechend "soziale Kompetenz" am besten in der Praxis näher bringen könnte.

Es wurden Kontakte ins Pflegehaus am Eschachpark hergestellt und zwischenzeitlich waren die Mädchen bereits mehrfach vor Ort und werden am Montagnachmittag von vielen Bewohnern des Pflegehauses bereits sehnsüchtig erwartet.

Selbst Karl Heinz Bartsch bringt sich mit ein und spielte bereits des öfteren mit einem der Bewohner Schach und hat dabei in diesem Senior auch schon mehrfach seinen Meister gefunden.

Doch das ist eigentlich Nebensache, denn es geht bei den Besuchen der Projektgruppe darum, über Generationen hinweg Brücken zu schlagen. Das gelingt der von Bartsch und Piesendel geleiteten Projektgruppe vorzüglich. Wie erfolgreich das Projekt bislang verlaufen ist und noch immer läuft, zeigt die Tatsache, dass sich die Mehrheit der elf Mädchen fest vorgenommen hat, auch nach dem Ende des Projektes die mit den Bewohnern geknüpften Kontakte fortzuführen, die Bewohner weiter zu besuchen und mit ihnen, je nach Lust und Laune gemeinsam etwas zu unternehmen.

Auch die zurückliegende Messe im Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises, bei der es rund um die Pflege ging, haben die Mädchen besucht und einige interessieren sich nach den positiven Projekterfahrungen im Niedereschacher Pflegehaus nun sogar für einen Beruf im pflegerischen Bereich.

Insofern hat das Projekt von Bartsch die Erwartungen bereits jetzt weit übertroffen. Egal, ob beim gemeinsam Schach- oder andere Brettspielen, beim gemeinsamen Kuchenbacken, beim gemeinsamen Malen, Basteln oder bei einer Ausfahrt im Rollstuhl oder einfach nur beim gemeinsamen Spaziergang: für die Bewohner des Pflegehauses ist der Besuch durch die Mädchen der Klasse acht ein abwechslungsreiche und willkommene Sache und für die Mädchen ein sehr wichtige Lebenserfahrung. Im Grunde können Jung und Alt bei diesem sozialen Projekt viel profitieren