Im April fand das erste Reanimationstraining statt. Jetzt ist ein weiterer Termin. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulung: Rotes Kreuz widmet sich Laienreanimation / Menschenleben retten

Niedereschach-Fischbach (alb). Eine Laienreanimationsschulung des Roten Kreuzes Fischbach findet am Montag, 20. November, von 19 bis 21 Uhr im Schmiedesteighaus in Fischbach statt. Alle Menschen, die gerne in der Lage wären, auch als Laie, im Notfall helfen zu können, sind willkommen.

Schulungsleiterin ist die Bereitschaftsärztin des DRK Fischbach, Ursula Engesser. Sie ist überzeugt, dass im Notfall jeder durch eine Laienreanimation Menschenleben retten kann. Extra für die Aktion Laienreanimation hat der Ortsverein zehn Übungspuppen angeschafft. Nach einem in die ganze Materie einführenden Vortrag von Engesser zu den Themen "Laienreanimation" sowie "Wie erkenne ich einen Schlaganfall rechtzeitig?" können die Teilnehmer an den Übungspuppen selbst Hand anlegen. "Man kann nichts falsch machen, es sei denn, man tut nichts", so die klare Aussage von Ursula Engesser. Sie erinnert daran, dass der plötzliche Herztod die häufigste Todesursache in Deutschland ist, gefolgt von Krebserkrankungen und Schlaganfällen. Vor diesem Hintergrund geht Engesser auch darauf ein, wie ein Laie mit einem Schnelltest einen Schlaganfall erkennen kann und wie er in solch einem Fall richtig handelt. "Die meisten Schlaganfälle lassen sich innerhalb weniger Sekunden feststellen", so Engesser. Dann gelte es, unverzüglich die 112 anzurufen, denn je früher eine Behandlung erfolge, umso weniger bleibende gesundheitliche Probleme sind zu verzeichnen.

Als Vorbild für ihre Aktion, die bereits im Frühjahr 2017 mit den ersten Schulungen in Fischbach begonnen hat, dient Ursula Engesser Schweden. Dort reanimieren Laien in 75 Prozent der beobachteten Herzstillstände die Menschen. In Deutschland seien es nur 15 Prozent. Pro Jahr erleiden laut Engesser in Deutschland rund 48 000 Menschen einen Herzstillstand, 40 000 davon sterben. Jede Minute, die früher reanimiert werde, erhöhe die Überlebenschance um zehn Prozent. Engesser ist überzeugt, dass durch eine verbesserte Laienreanimation in Deutschland rund 5000 Menschenleben gerettet werden könnten. Zum Vergleich weist sie darauf hin, dass die Zahl der Verkehrsopfer mit jährlich 4000 Toten niedriger sei, als der Tod durch Herzstillstand. Körperlich sei eine mehrminütige Reanimation zwar anstrengend, von der Handhabung her jedoch kinderleicht.