Die Feuerwehr Fischbach blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Bild zeigt eine Herbsthauptprobe aus dem Jahr 2003. Bei der damaligen Probe durchquerte auch ein Pferdegespann das Übungsgelände. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr feiert ihr 125-jähriges Bestehen / Bescheidene Anfänge / Obereschach als Vorbild

Von Albert Bantle

Niedereschach-Fischbach. Die Feuerwehr feiert vom 9. bis 11. Mai ihr 125-jähriges Bestehen. Das wird groß gefeiert. Erster Kommandant war Steinhauermeister Kilian Maier. Er leitete die Wehr bis 1908.

Das Festbankett anlässlich des Jubiläums ist bereits erfolgt. Dabei wurde von Kommandant Jürgen Seemann die wechselvolle Geschichte der Fischbacher Wehr in Erinnerung gerufen.

Die Geburtsstunde der Fischbacher Wehr schlug am 3. August 1890: An diesem Tag fand die offizielle Gründungsversammlung statt. Über Wochen hinweg war diesem Ereignis eine Vielzahl von Beratungen, Überlegungen und Beschlüssen vorausgegangen. Erster Kommandant wurde Steinhauermeister Kilian Maier.

Schon lange davor hatte in Fischbach der Wunsch bestanden, eine eigene Feuerwehr zu gründen. Die Fischbacher Männer feierten das 25-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Obereschach mit und waren von deren Kameradschaft und Zusammenhalt ebenso beeindruckt wie von den Übungen. Steinhauermeister Kilian Maier ergriff die Initiative und begann mit der Werbung für die Gründung einer Feuerwehr, nachdem er sich zuvor der Unterstützung seiner Freunde versichert hatte. Einen engagierten Helfer fand er in H. Reichmann aus Neuhausen, der von Haus zu Haus ging, um die Männer für den Plan zu gewinnen. Die Freude war groß, als schließlich die Namen von 40 Männern auf der Liste standen. Die Gründungsversammlung am 3. August war eine eindrucksvolle Demonstration echten Gemeinschaftsgeistes, heißt es dazu in der Chronik. Schon einen Monat später, am 7. September 1890, wurde die Wehr mit Uniformen ausgestattet. Die Jacke musste jeder Feuerwehrmann noch aus der eigenen Tasche bezahlen. Sie kostete damals 10,50 Reichsmark. Das war seinerzeit sehr viel Geld, denn der durchschnittliche Tageslohn für eine zehnstündige Arbeitszeit betrug ganze zwei Reichsmark.

Der nächste Schritt war die technische Ausstattung. Nach ausführlicher Beratung wurden eine Handdruckspritze mit zwei Zylindern und 81 Meter Schlauchmaterial bestellt. Nun stand dem Probenbeginn nichts mehr im Wege.

Die Finanzen waren, dies ist in den Akten nachzulesen, ein Dauerproblem. Es wurde beschlossen, von neu hinzukommenden Wehrmännern eine Aufnahmegebühr von 3,90 Reichsmark zu erheben. Weitere Versuche, die permanente Ebbe in der Kasse zu beseitigen, waren nur teilweise von Erfolg gekrönt. Zu den auch finanziell erfreulichen Ereignissen zählte offenbar die jährliche Christbaumfeier. Weniger gut endete im Dezember 1902 ein Versuch des Kommandanten Kilian Maier, durch die Sammlung das Geld für eine Vereinsfahne aufzutreiben. Auf die Fahne mussten die Wehrmänner noch viele Jahrzehnte warten. Sie wurde ihnen schließlich 62 Jahre später zum 75-jährigen Bestehen von Feuerwehrfrauen geschenkt und jetzt, zum 125-jährigen, gibt es eine neue Fahne, die durch Spenden finanziert wurde.

Weniger als ein Jahr nach der Gründung bewährte sich die Feuerwehr bereits das erste Mal bei einem Blitzschlag. Allerdings war nicht mehr viel zu retten. Als die Wehrmänner am Brandort eintrafen, stand das gesamte Schindeldach bereits in Flammen. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Die Schlagkraft der Feuerwehr wurde mit den Jahren immer weiter verbessert. Am 27. Januar 1910 erfolgte die Gründung einer Schutzmannschaft, die – mit einem schwarzem Helm und einem Säbel ausgestattet – verbunden mit der Aufgabe, bei einem Brand das gerettete Gut vor Diebstahl zu schützen.

Am 25. Oktober 1908 gab Kilian Maier die Leitung der Wehr ab.