Nicht nur auch auf das Pflegehaus am Eschachpark und das Betreue Wohnen konzentriert sich die segensreiche Arbeit der Sozialen Drehscheibe um das Vorstandsteam (von links) mit Otto Sieber, Monika Weißer, Gabriele Kubas, Monika Singer und Bodo Volz. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziale Drehscheibe feiert Jubiläum mit Ausstellung / Henning Scherf spricht über Wohnformen im Alter

Von Albert Bantle

Niedereschach. Wenn es ihn nicht gebe, man müsste ihn erfinden: den Verein "Soziale Drehscheibe" in Niedereschach, der dieses Jahr das zehnjährige Bestehen feiert. Im Mittelpunkt des Jubiläums stehen zwei besondere Veranstaltungen.

Das engagierte Team um die Vorsitzende Monika Weißer und deren Stellvertreterin Monika Singer sowie Gabriele Kubas, Otto Sieber und Bodo Volz steckt mitten in den Vorbereitungen. Start ist am Samstag, 18. April, mit der Ausstellung "Miteinander-Füreinander – Plattform für soziales Engagement" von 14 bis 18 Uhr in der Eschachhalle. Nach der offiziellen Eröffnung präsentieren sich Aussteller aus verschiedenen sozialen Bereichen. Es können Tipps oder Hilfestellungen gegeben, Kontakte geknüpft oder Informationen eingeholt werden. Die Katholische Junge Gemeinde Niedereschach (KJG) übernimmt die Bewirtung, um ihre Kasse für das Sommer-Zeltlager aufzubessern. Es gibt zudem einen Beitrag der Flötengruppe "da capo al fine" und eine Aufführung des Pater-Edgar-Weinmann-Kindergartens. Es ist die erste Ausstellung dieser Art in Niedereschach.

Mit dabei sind Vereine und Institutionen wie der Tagesmütter-Tagesväter-Pflegekinder Service, der Hospizförderverein, das Hospiz via Luce, das Pflegehaus am Eschachpark Niedereschach, die Seniorenbeauftragte, die Frauengemeinschaft Kappel, die Landfrauenverein der Gesamtgemeinde Niedereschach, das Deutsche Rote Kreuz, der Sozialdienst katholischer Männer – Verein für Soziale Dienste, der Vdk, die Arbeiterwohlfahrt sowie die Beratungsstelle Alter und Technik des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis.

Die zweite besondere Veranstaltung zum Jubiläum folgt am Dienstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr ebenfalls in der Eschachhalle in Form eines Vortragsabend mit Henning Scherf zum Thema "Wohnformen im Alter". Zur Sprache kommen beispielsweise die Fragen, wie die Menschen in Zukunft leben wollen und welche Möglichkeiten es gibt, mit dem Altern umzugehen. Der großen Angst vor einer immer älter werdenden Republik stellt Scherf sein eigenes Altersbild entgegen. Und eine alternative Lebensform, die er selbst in seiner generationsübergreifenden Haus- und Wohngemeinschaft praktiziert. Scherf, geboren 1938, war lange Jahre Sozial-, Bildungs- und Justizsenator und von 1995 bis 2005 Bürgermeister und damit Ministerpräsident des Bundeslandes Bremen. Er ist verheiratet, hat drei Kinder, ist neunfacher Großvater und lebt in Deutschlands berühmtester Wohngemeinschaft. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Spenden sind willkommen.

Nach Auflösung des viele Jahrzehnte in Niedereschach wirkenden Krankenpflege-Fördervereins wurde nach langer Vorbereitung im 2005 der Verein Soziale Drehscheibe Niedereschach gegründet, mit dem Ziel, die sozial-caritative Betreuung im engen Verbund mit der politischen Gemeinde und beider Kirchen vor Ort weiterzuführen.

Das Engagement und die Solidarität der Sozialen Drehscheibe gelten seit jeher allen Bürgern der Gesamtgemeinde, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Ob jung oder alt, unabhängig ihrer Konfession, ist dem Team der Soziale Drehscheibe jeder Mensch wertvoll und wichtig. Der Leitgedanke "Miteinander-Füreinander", zeigt das Bestreben, Niedereschach für alle Menschen lebenswert zu erhalten. Das Team des Vereins erfährt von vielen Seiten Unterstützung: durch die Gemeindeverwaltung, Vereine, Dienstleister, Freunde und Gönner und nicht zuletzt durch die Mitglieder. Zu den jährlichen Aktivitäten gehört ein Ausflug mit dem Behindertenbus für die Bewohner des Pflegehauses und des Betreuten Wohnens im Eschachpark sowie für alle in ihrer Mobilität eingeschränkten Bürger. Hinzu kommen Fahrdienste, die "Gemeinsam zu Tisch"-Aktion mit dem offenen Mittagstisch im Pflegehaus, Trauer- und Sterbebegleitung, Sprechstunden für soziale Anliegen, Vorträge sowie finanzielle Unterstützung von Projekten und Anschaffungen für das Pflegehaus und das Betreute Wohnen.