Bürgermeister Martin Ragg und Herbert Bantle haben sich viel zu erzählen. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Herbert Bantle führt mehrmals Amtsgeschäfte als stellvertretender Bürgermeister / 90. Geburtstag gefeiert

Von Albert Bantle

Niedereschach. Große Verdienste um die Gemeinde hat sich in vielen Bereichen Herbert Bantle erworben. Sowohl in der Kommunalpolitik als auch im Bereich der Ökumene, als Ortsjugendpfleger, Kreisrat und Ehrenrichter am Verwaltungsgericht war Bantle über Jahrzehnte zum Wohle der Gemeinde aktiv.

Nunmehr feierte Bantle im Pflegehaus am Eschachpark seinen 90. Geburtstag. Wann immer es ihm möglich ist, genießt es Bantle, sich vom Pflegehaus in den Garten seines nahegelegenen Wohnhauses zu begeben. Dort fühlt er sich sichtlich wohl, ebenso wie im Pflegehaus, wie er betont.

Angesichts des Bekanntheitsgrades von Herbert Bantle, gaben sich die Gratulanten am Geburtstag die Türklinke in die Hand.

Beim Besuch von Bürgermeister Martin Ragg wurden viele Erinnerungen wach gerufen, denn Bantle war nicht nur langjähriger Gemeinde- und Kreisrat, sondern von 1965 bis 1971 auch stellvertretender Bürgermeister – und dies in sehr turbulenter Zeit. Nach dem Tod von Bürgermeister Lorenz Mauthe leitete Bantle fast zwei Jahre lang ehrenamtlich nebenberuflich die Amtsgeschäfte in Niedereschach, ehe Ernst Laufer neuer Bürgermeister wurde. Laufer zog sich 1970 wieder zurück und erneut musste Bantle die Amtsgeschäfte als Bürgermeister führen – und dies neben seiner beruflichen Tätigkeit als Ingenieur bei AEG/Telefunken.

Über diese Außendiensttätigkeit wurde der Gemeinderat Herbert Bantle vom damaligen Betriebsleiter einer Balinger Maschinenfabrik, der gleichzeitig CDU-Ortsvorsitzender in Geislingen war, auf Otto Sieber aufmerksam gemacht, der damals im Landratsamt in Balingen tätig war. Bantle sprach bei Sieber vor, überzeugte ihn davon, sich in Niedereschach als Bürgermeister zu bewerben, ohne damals zu ahnen, dass sich daraus eine 40-jährige Erfolgsgeschichte für Niedereschach entwickeln sollte.

Stolz ist Bantle bis heute darauf, dass er die Kontakte zu den beiden Niedereschacher Ehrenbürgern Gustav Strohm und Hildegard Strohm nutzen konnte, dass in Niedereschach das im Bau befindliche Schulhaus und das Lehrschwimmbecken ebenso wie die katholische Kirche neu beziehungsweise fertig gebaut werden konnte.

Spenden und Bürgschaften der Familie Strohm, die Bantle vermittelt hat, waren in diesen Zeiten großer Finanznot Retter in der Not. Ohne seine 2009 verstorbene Frau Sieglinde, hätte er dies alles damals nicht geschafft und hätte wohl "den Bettel hingeschmissen", erinnert sich der Jubilar bis heute an diese turbulente Zeit.

Über seine Frau, die evangelisch war, kam Bantle auch zur Ökumene. Seit 2008 lebt Bantle im Pflegehaus am Eschachpark und fühlt sich dort sehr wohl. Ein solches Pflegehaus vor Ort, sei für Niedereschach ein Segen, so der Jubilar.