Nicht gerade umwerfend war der Besuch beim Partyabend mit "Lautstark" am Mittwochabend in der Eschachhalle. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumswoche: Festwochenende mit Blasmusik und Umzug

Niedereschach (alb). Was der Musikverein "Harmonie" Niedereschach anlässlich seines 125-jährigen Bestehens in der Jubiläumsfestwoche alles auf die Beine gestellt hat, ist mehr als beachtlich. Umso bedauerlicher ist es, dass der Besuch des zurückliegenden Festbanketts und der Partynacht zu wünschen übrig ließ.

Rechnet man beim Festbankett am vergangenen Samstag einmal die vielen Mitglieder der Vereine und die Musiker selbst, die das Programm mit gestaltet haben und die Helfer des Sportvereins, die bewirtet haben, ab, kann man von einem ebenso bescheidenen Besuch sprechen wie bei der Partynacht. Nun bliebt zu hoffen, dass heute, Freitag, 27. Mai, ab 19 Uhr, am Samstag, 28. Mai, beim Auftritt der Star-Formation "German Brass" und am Sonntag, 29. Mai, beim Frühschoppen und dem Jubiläumsumzug die Bürger besser mitziehen. Heute Abend ab 19 Uhr steht ein Bier- und Stimmungsabend mit den Schlegler Blasmusikanten und den Musikern aus Schönenbach, Neuhausen, Brigachtal und der Stadtharmonie Villingen auf dem Programm. Es ist also ein toller Abend mit Blasmusik und gemütlicher Atmosphäre in der Eschachhalle zu erwarten.

Wenn man bedenkt, dass selbst der "Mercedes" unter den Niedereschacher Vereinen, wie Karlheinz Wimmer, Sprecher der Niedereschacher Vereinsgemeinschaft, die "Harmonie" bezeichnete, Probleme hat, den Rückhalt in der Bevölkerung zu finden, kann man die nachdenklich stimmenden Worte des Harmonie-Vorsitzenden Markus Vosseler verstehen. Er hat "ein bisschen Angst" um die Zukunft der Vereine, weil es angesichts ständig steigender Anforderungen und Vorschriften immer schwerer werde, Vorstandsmitglieder zu finden. "Umso mehr freue ich mich über positive Rückmeldungen", so Vosseler. Eine solche positive Rückmeldung sei es auch, wenn die von den Vereinen angebotenen Veranstaltungen von den Bürgern auch gut besucht seien. Gerade bei einem Musikverein, der, wie die Chronik zeigte, bei Freud und Leid und fast allen großen weltlichen und kirchlichen Festen in der Gemeinde aktiv mit dabei ist und die Menschen begleitet.

Erfolgreiche Veranstaltungen bilden das Rückgrat auch beim Musikverein, den, wie Vosseler erklärte, seit seinem Bestehen ein "leichter, chronischer Geldmangel" begleitet. Die Jugendarbeit, der Ausbau des Probelokals in der Kulturfabrik, Instrumentenbeschaffung und Reparaturen sowie Ausgaben beispielsweise für die musikalische Leitung müssen erst einmal erwirtschaftet und finanziert sein.

Großen Wert habe der Verein immer auf seine seit 125 Jahren bestehende politische Unabhängigkeit gelegt, was in der NS-Zeit den Vorsitzenden seinen Posten gekostet habe. Eine Freude ist es für Vosseler, bei den über 60 Musiker zu sehen, dass sich die musikalische Einstellung mancher Familien von Generation und Generation "vererbt", und das mache ihm doch auch Mut für die Zukunft.