Mit der weißen Linie zeigt Erhard Gräßlin auf, bis auf welche Höhe die Hecke geschnitten werden müsste, falls keine einvernehmliche Lösung möglich sein sollte. Foto: Gräßlin Foto: Schwarzwälder-Bote

Anwohner sieht andere Möglichkeiten zur Entschärfung der Verkehrssituation

Niedereschach (alb). "Warum muss diese Hecke sterben?" War einer der Punkte, die Erhard Gräßlin in der Gemeinderatssitzung vorbringen wollte. Der Gemeinderat hatte auf Antrag der Verwaltung beschlossen, dass Hecken zur Entschärfung der Verkehrssituation in der Ifflinger Straße auf 80 Zentimeter gekürzt werden müssen. Der Bürgermeister erlaubte jedoch nicht, dass Erhard Gräßlin seine Frage stellt, mit der Begründung, dass Gräßlin zwischenzeitlich schon alle Behörden und Institutionen, die etwas mit "Verkehr" zu tun haben, angeschrieben habe.

In der betreffenden E-Mail an das Mitglied der "Mobilen Verkehrssicherheitskommission BW", Gerhard Scholl, heißt es jedoch ausdrücklich: "Ich habe zusammen mit den andern Bittstellern noch die Hoffnung, dass wir zu einer einvernehmlichen Lösung mit den Behörden kommen können. Deshalb reicht mir vorerst die Auskunft über die Vorgehensweise und den zuständigen Ansprechpartner."

Inzwischen hat das Regierungspräsidium von sich aus eine Überprüfung der Verkehrsschau eingeleitet.

"Das Verhalten von Bürgermeister Ragg finde ich schon merkwürdig, besonders, wenn man vorher einen einstündigen Vortrag zum Thema ›Wie kann Niedereschach attraktiver werden‹ gehört hat. Außerdem habe ich Herrn Ragg die Fragen vorher überreicht. Er wusste also, was auf ihn zukommt", wundert sich Erhard Gräßlin.

Fragen wollte Gräßlin unter anderem, wann die fehlenden Wartelinien aufgebracht werden und wieso ein vorgesehenes Verkehrszeichen nach sieben Wochen noch nicht steht. Zudem stellt er sich unter der von der Gemeindeverwaltung angebotenen Möglichkeit, an der Entscheidungsfindung im Gemeinderat teilzunehmen, etwas anderes vor, als nur zuhören zu dürfen.

Wie soll ein Rückschnitt der Hecken über die gesamte Länge die Erkennbarkeit der Einmündung verbessern und wieso hat man mit den Anwohnern nicht versucht, eine andere Lösung zu finden, zum Beispiel ein Versetzen der Hecke nach hinten, fragt Gräßlin.

Was die vom Gemeinderat beschlossene Maßnahme bedeutet, zeigt sich laut Gräßlin am Anwesen Ifflinger Straße 20. "Wieso ist diese Hecke ein Problem für die Verkehrssicherheit? Was ändert sich für den Autofahrer, wenn die Hecke auf 80 Zentimeter gekürzt wird? Der Verteilerkasten ist übrigens mehr als 120 Zentimeter hoch", erläutert Gräßlin.