Verwaltung will Bedarf bei den Niedereschacher Betrieben abfragen

Von Albert Bantle

Niedereschach. Was die Kinderbetreuungsangebote in Niedereschach betrifft, erfüllt die Gemeinde alle politischen und rechtlichen Vorgaben. Gleichwohl verzeichnet die Verwaltung eine verstärkte Nachfrage nach Ganztagsbetreuung.

Einzelheiten erläuterte Hauptamtsleiter Timm Maier in jüngster Gemeinderatssitzung bei der Vorstellung der Bedarfsplanung der Kinderbetreuung, die mit dem Landratsamt abgestimmt wurde.

Die zunehmende Berufs- und Karriereorientierung beider Elternteile sowie der Fachkräftebedarf der Wirtschaft führe zu einem weiteren Bedarf auch in Niedereschach. Die Verwaltung überlegt im Einvernehmen mit dem Gemeinderat, bei den Betrieben den tatsächlichen Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen abzufragen. Dabei gehe es insbesondere auch um die Frage, inwieweit bei Niedereschacher Firmen beschäftigte Eltern ihr Kind gerne in eine Ganztagesbetreuungseinrichtung im Ort bringen würden.

Für Maier ist klar: Wenn die Kinderbetreuung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und den Fachkräftebedarf wirklich langfristig sichern soll, braucht es auch in Niedereschach zunehmend flexible Ganztageslösungen.

Rüdiger Krachenfels wollte wissen, wie es mit dem bislang am Kindergarten in Kappel so erfolgreich verlaufenden und vom Land finanzierten Modellprojekt "Bildungshaus" weiter geht. Hier, so Maier, sei man in der Überlegung, ob die Gemeinde das Projekt in irgendeiner Form weiterführen könne, wobei in diesem Bereich auch seitens des Landes noch nach Lösungen gesucht werde. Maier erläuterte weiter, dass aus seiner Sicht die Ganztagesbetreuung für die Kinder von null Jahren bis sie aus der Schule kommen "durchgängig" sein müsse. Bislang habe sich der Niedereschacher Gemeinderat hingegen aus Kostengründen immer gesträubt. Letztlich sei das ganze Thema sehr komplex und vieles miteinander verzahnt.

Zuschuss in verschiedenen Stufen

Auf Nachfrage von Edgar Lamparter, zu welchen Zeiten die Kindervilla geöffnet ist, erklärte Maier, dass sie am tatsächlichen Bedarf der Eltern orientiert, sehr flexibel gehandhabt werden. Auf die Frage von Lamparter nach der Zuschusshöhe pro Kindergarten und Betreuungsplatz durch das Land, erklärte Kämmerer Alfred Haberstroh, dass dieser Zuschuss in fünf oder sechs verschiedenen Stufen gestaffelt sei und maximal 11 200 Euro je Kind und Jahr betrage. Die Gemeinde Niedereschach erhalte derzeit rund 6000 Euro.

Maier wies darauf hin, dass die Gemeinde für auswärtige Kinder, die in Niedereschach einen Betreuungsplatz belegen, von der Wohnsitzgemeinde der Eltern ebenfalls einen Zuschuss erhalte. Derzeit nehme man hierfür 12 000 Euro jährlich ein.

Nun gelte es, auf der Grundlage der Zahlen und Fakten, die Maier aufgeführt habe, 2015 darüber zu diskutieren und zu entscheiden, wo die Gemeinde "nachsteuern" müsse und wolle, sagte Bürgermeister Martin Ragg. "Jetzt haben sie eine hervorragende Zusammenfassung", so Ragg, verbunden mit Worten des Dankes an alle, die die unterschiedlichen Kinderbetreuungseinrichtungen innerhalb der Gesamtgemeinde Niedereschach betreiben. Die unterschiedlichen Träger, angefangen von Vereinen, bis hin zur Kirche, der Gemeinde und der Stiftung "Lernen, Fördern, Arbeiten", harmonierten bestens, erklärte Ragg. Dies zeige sich insbesondere auch in der gegenseitigen Abstimmung der Öffnungszeiten während der Ferien, in denen gewährleistet sei, dass auch in der Ferienzeit stets mindestens eine Kinderbetreuungseinrichtung geöffnet ist.