Touratech: Ministerialdirektor Zinell besucht Unternehmen

Von Albert Bantle

Niedereschach. Die Integration ausländischer Mitbürger, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsproblematik, war eines der Hauptthemen bei einem informellen Informationsbesuch, den Ministerialdirektor Herbert O. Zinell der Touratech AG abstattete.

Der Niedereschacher Motorradausrüster beschäftigt Mitarbeiter aus rund 30 Nationen und hat einen hohen Bedarf an angelernten Hilfskräften. Touratech-Chef Herbert Schwarz sieht in den Flüchtlingsströmen durchaus Chancen für die heimische Wirtschaft. "Wir können uns in diesem Zusammenhang einiges vorstellen, schließlich sind auch gut ausgebildete Leute darunter."

Arbeit sei der Schlüssel zur Integration – darin waren sich alle Beteiligten einig. Voraussetzung hierfür seien jedoch Sprachkenntnisse. "Wir möchten unsere Mitarbeiter befähigen, vernünftiges Deutsch zu sprechen", unterstrich Schwarz die Bedeutung von Sprachkursen. Chancen auf dem Arbeitsmarkt sieht auch Herbert O. Zinell. "Aber wir brauchen Frustrationstoleranz und einen langen Atem", machte der Ministerialdirektor deutlich, dass angesichts der Menschenmassen die Integrationsmaßnahmen einige Zeit in Anspruch nähmen.

Seit Mai 2011 ist Zinell Amtschef im baden-württembergischen Innenministerium und bildet als ranghöchster Beamter die Schnittstelle zwischen Verwaltung und politischer Ebene. Zuvor war er über 20 Jahre lang Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schramberg und ist deshalb wohl vertraut mit den Anliegen heimischer Industriebetriebe.

Herbert Schwarz nutzte die Gelegenheit, dem hohen Gast aus Stuttgart bei einer Betriebsführung die verschiedenen Fertigungsprozesse und -technologien vorzustellen und unterstrich die Bedeutung von "Made in Europe" und das Bekenntnis zum Standort Niedereschach als Teil der Firmenphilosophie.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von Touratech sprach Zinell von einer baden-württembergischen Erfolgsgeschichte. Der wirtschaftliche Erfolg zeige, dass das Umfeld stimme. Der Niedereschacher Bürgermeister Martin Ragg, der ebenfalls aus der Fünftälerstadt stammt und Herbert Zinell noch aus gemeinsamen "Schramberger Zeiten" kennt, ging in diesem Zusammenhang auf den Wert der Gemeinschaftsschule und deren Vernetzung mit der heimischen Industrie ein. Touratech sei ein "Segen für die Gemeinde" und mit Veranstaltungen wie dem Travel Event ein hervorragender Werbeträger.