Der neue Niederschacher Pfarrer Alexander Schleicher geht mit Elan an seine Aufgabe heran

Von Albert Bantle

Niedereschach. Die Seelsorgeeinheit "An der Eschach" hat einen neuen Leiter und Niedereschach einen neuen Pfarrer: Alexander Schleicher. Er hat bereits die ersten Gottesdienste in der Seelsorgeeinheit zelebriert.

Ein guter Grund auch, ihn danach zu befragen, welche Schwerpunkte er sich für seine neue Tätigkeit gesetzt hat, was er bewahren, was er verändern und vor allem, wie er die neue große Seelsorgeeinheit zusammenführen und leiten möchte. Natürlich, so Pfarrer Schleicher dazu, habe er von seiner bisherigen Tätigkeit in Villingen aus die gesamte Vorgeschichte der Seelsorgeeinheit mitverfolgt, die quasi priesterlose Phase nach der krankheitsbedingten Abwesenheit von Pfarrer Ewald Beha bis hin zu dem durch den damaligen Pfarrgemeinderat bis nach Freiburg erzeugten Druck, auf den hin Pater Jose nach Niedereschach beordert wurde.

Mit Bewunderung habe er dabei festgestellt, dass zum Beispiel Pfarrsekretärin Regina Hildebrand und die beiden Diakone Christian Müller-Heidt und Stefan Fornal wahnsinnig viel geleistet und dies alles gestemmt haben.

Mit der Führung der neuen großen Seelsorgeeinheit ist auch ein hoher Erwartungsdruck verbunden, das weiß Schliecher. Aus diesem Grund könne und möchte er zu Fragen, ob sich an der Gottesdienstordnung, an den Formalitäten zur Durchführung von Kommunion oder Firmung etwas ändert, noch nichts sagen. Er habe diesbezüglich erste Gespräche mit den Seelsorgeteams geführt.

Dafür hat er jedoch klar und deutlich vorgegeben, was seine Vorstellung im menschlichen Miteinander in der neuen Seelsorgeeinheit betrifft, und auch seine Grundeinstellung zu einem zeitgemäß gelebten Christentum. Und kommt damit auch schon zum Thema: "Denn diejenigen, welche die Seelsorgeeinheit bisher am Leben erhalten haben oder sich in der Gemeinde und Vereinen engagieren, dies sind alles Menschen mit Herzensengagement und auf solche sind wir angewiesen", so Schleicher.

Auf seine Aufgabe als Leiter der Seelsorgeeinheit angesprochen betont Schleicher: "Es wird nicht so sein, dass jetzt der kommt, der alles auf Vordermann bringt und auch die Jugendarbeit wieder aufmöbelt." Als erstes werde er viel zuhören, obwohl er ein Typ sei, der gerne agiert. Denn Kleinigkeiten "können schon Konflikte auslösen". Den Spagat hinzukriegen zwischen dem, was in Niedereschach gewachsen ist und neuen Impulsen, um die neue Seelsorgeeinheit zu beleben und zu festigen, sei seine erste große Aufgabe. Und die Größe der neuen Seelsorgeeinheit gebe es schon vor: "Es geht nur im Miteinander und nicht aus dem Blickwinkel einer einzelnen Pfarrgemeinden."

Der 53-jährige Schleicher, stammt aus Bruchsal und machte zunächst eine Ausbildung zum Mechaniker. Über den zweiten Bildungsweg im Seminar St. Pirmin in Sasbach erlangte er das Abitur und begann 1986 sein Theologiestudium. Für ein Jahr unterbrach er dieses und lebte in einer geistlichen Gemeinschaft der christlichen Fokolar-Bewegung in der Toskana. 1993 beendete er sein Studium, 1995 wurde er zum Priester geweiht. Nach der Kaplanszeit arbeitete er sieben Jahre lang als Jugendseelsorger für die Georgspfadfinder, ehe er 2007 als Pfarrer in die Seelsorgeeinheit Heidelberg wechselte. 2011 nahm er sich für ein Jahr eine dienstliche Auszeit, in der er unter anderem drei Monate auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela pilgerte. 2012 wechselte er in die Seelsorgeeinheit Villingen, nun ist er leitender Pfarrer in Niedereschach.