Ivana Langmaier und Sebastian Schnitzer begeistern beim Kabarett in Niedereschach das Publikum. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ivana Langmaier und Sebastian Schnitzer begeistern mit Kabarett / In zwei Stunden durch komplettes Frauenleben

Von Albert Bantle

Niedereschach. Mit dem Thema "Ist das Liebe, oder kann das weg" setzte das Forum Niedereschach einen fulminanten kabarettistischer Höhepunkt zum Schluss des Niedereschacher Frühlings.

Akteure auf der Bühne waren dabei die Kölner Schauspielerin Ivana Langmaier und der Villinger Sebastian Schnitzer. Die Forums-Vorsitzende Annette Rienhöfer-Schweer freute sich im Katharinensaal, dass sie zu diesem Kabarett so viele Besucher begrüßen konnte.

In zwei Stunden ging es durch ein komplettes Frauenleben – in chronologischen Episoden, alle "einen Mann lang dauernd". Sollte man doch lieber Single bleiben? Das war die Frage, um die sich im musikalischen Kabarett alles drehte bei Hanna Bergheims oft rührendem Kampf mit der Liebe, genauer gesagt mit den Männern. Charmant, witzig, manchmal auch ganz schön deftig gespielt, trafen die beiden ganz hervorragend den Geschmack des Publikums, was sich am stürmischen Applaus zeigte.

Begonnen wurde mit ihrem ersten Date im blühenden Alter von 17 Jahren, bei dem sie ihren supercoolen Schulkameraden und Schwarm Matthias mit einem Looping auf dem Surfbrett zu entflammen versucht. Das ging natürlich ordentlich daneben, und in ihrem ersten Herz-Schmerz will sie nie wieder einen Mann in ihr Leben lassen. Doch bereits der schöne Rettungsassistent im Krankenwagen hat es ihr wieder angetan, ganz zu schweigen von Mustafa, dem bildhübschen Kassierer im türkischen Supermarkt, gefolgt von Lukas mit seinem Porsche: Ihre Verehrer entpuppen sich letztlich als Machos, hoffnungslose Romantiker, Langweiler und Neurotiker, allesamt in hervorragender Manier gespielt von Sebastian Schnitzer. Und dazwischen dann wieder die Phasen, in der Einsamkeit und die Überlegung dominierten, ob man sich nicht doch besser als Single durchs Leben schlagen sollte. Dann hat es aber doch noch gefunkt, im schon gesetzten Alter landet Hanna im Hafen der Ehe mit dem Zahnarzt Daniel und ihr Traum wird wahr. Doch wie im richtigen Leben: Nach 25 Jahren Ehe sind die Kinder aus dem Haus. Kuriose Loriot’sche Frühstückseiszenen bereichern das Bühnenbild, und schließlich bricht Hanna auf zu neuen Ufern: Raus aus dem Trott und irgendwohin fahren, wo sie noch nie war, New York, Spanien, Griechenland. Sie meditiert und kommt dabei zur Erkenntnis, dass sie keinen Mann braucht, um glücklich zu sein. Doch dann taucht, „Javier auf. "Neues Spiel, neues Glück".

Das Forum Niedereschach ist seit 1995 in der Nachfolge des katholischen Bildungswerkes aktiv. Zunächst als Arbeitsgemeinschaft engagierter Bürgerinnen und Bürger gegründet und später als gemeinnütziger, eingetragener Verein hat sich das Forum zur Aufgabe gemacht, unabhängig und über alle Konfessionsgrenzen hinweg ein breit gefächertes Bildungsangebot zu ermöglichen. Zusätzlich zum Bildungsangebot organisiert das Forum regelmäßig im Frühjahr den "Niedereschacher Frühling". Dahinter verbergen sich kulturelle Veranstaltungen wie Kabarett- und Theateraufführungen.