Mal ruhig, mal temperamentvoll: die "Dos Mundos" bei ihrem Auftritt in der evangelischen Kirche in Niederschach. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikformation "Dos Mundos" begeistert Zuhörer

Von Albert Bantle

Niedereschach. Ein großartiger Erfolg war die erste Veranstaltung des Forum Niedereschach im Rahmen des Jahresprogramms 2015/2016. "Ein schöneres Geburtstagsgeschenk als diesen riesigen Zuspruch hätte es gar nicht geben können", freute sich Annette Rienhöfer-Schweer, die Vorsitzende des Forum Niedereschach, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Rund 150 Zuhörern kamen in die evangelische Kirche in Niedereschach zu dem Konzertabend "Espiritu del Sur", der "Geist des Südens", mit den "Dos Mundos". Organisiert wurde das Konzert zusammen mit dem "Freundeskreis Arzúa", der vor etwa zwei Jahren die Patenschaft zur galicischen Patengemeinde Niedereschachs neu belebt hat, und sich nun nicht zuletzt mit leckeren Tapas und Tortillas einbrachte.

Die "Dos Mundos" sind eine deutsch-spanische Musikformation aus dem Tuttlinger Raum, bestehend aus der Spanierin Melanie Muñoz und Paddy Brohammer. Musikalisch ergänzt wurden die beiden von Tina und Gerhard Mattes mit Querflöte/Gesang und E-Bass/Kontrabass.

Was den besonderen Reiz des Konzertabends ausmachte, waren die Gegensätze zwischen gefühlvollen, träumerischen wie sinnlichen Songs sowie musikalischen Gebeten und dem großen Temperament und gewaltigen Stimmvolumen von Melanie Muñoz. So wie beim "Dios te Salve Rociera", bei dem sich der Zuhörer musikalisch wahrhaftig zwischen den aus allen Himmelsrichtungen nach El Rocio in der andalusischen Provinz Huelva ziehenden Wallfahrern wiederfinden konnten, und bei dem Melanie Muñoz richtig aus dem Volle schöpfte.

Sinnlich war dagegen der Song "God is God" von Joan Baez, zu dem die Forum-Vorsitzende die Lyrics in deutscher Übersetzung gefühlsbetont vortrug, oder einer der wohl berühmtesten Songs von Leonard Cohen: Was hätte an diesem Abend besser in das evangelische Kirchenschiff gepasst als sein "Hallelujah", dessen Refrain von allen Zuhörern mitgesungen wurde?

Und nach langem stürmischen Beifall war auch die lautstark geforderte Zugabe von musikalischen Gegensätzen geprägt: Dem mexikanischen Mariachi-Song "Kukurukuku" folgte zum endgültigen Abschied mit "Ade zur guten Nacht" ein spätromantisches Lied aus dem frühen 19. Jahrhundert, das einst als Abschiedsgruß für jemanden galt, der seine Familie oder seine Liebste für immer verlassen musste. Das Lied wurde von den Besuchern im ganzen Kirchenschiff inbrünstig mitgesungen.