Abwasserreinigung: Zweckverband hat neue Vorsitzende

Niedereschach/Zimmern ob Rottweil (alb). Die Gemeinde Niedereschach gehört zum Zweckverband Abwasserreinigung Eschachtal. Vor diesem Hintergrund ist der Wechsel im Amt des Verbandsvorsitzenden auch für Niedereschach von großem Interesse.

In der Verbandsversammlung wurde die Bürgermeisterin der Gemeinde Zimmern ob Rottweil, Carmen Merz, einstimmig zur neuen Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands gewählt. Sie folgt damit auf ihren Vorgänger, Bürgermeister a. D. Emil Maser.

Werner Maier von der iat-Ingenieurberatung berichtete von einem relativ unauffälligen – in der ersten Jahreshälfte sehr nassen, in der zweiten sehr trockenem – Betriebsjahr 2016. Der Verbandsrechner Martin Weiss präsentierte eine Jahresrechnung 2016, welche leicht unter den Ausgabeplanansätzen lag und somit für die Verbandsmitglieder eine Erstattung ihrer jährlich zu entrichtenden Umlagen bedeutet. Mit einer Verschuldung zum 31. Dezember 2016 in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro (Rücklagen: 72 013 Euro) stellten die Verbandsmitglieder einstimmig die Jahresrechnung fest, bevor der umfangreichste Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde.

Dabei ging es um die Beratung und Beschlussfassung über die Sanierung oder Erneuerung des Faulturms auf der Kläranlage. Seitens der iat-Ingenieurberatung wurden die Teilnehmer ausführlich über den Zustand des 1980 erbauten Turms informiert, ebenso wie über die Vorgehensweisen im Falle einer Sanierung oder einer Erneuerung sowie die entsprechenden Kostenschätzungen.

Die Kosten einer Sanierung werden auf rund 1,5 Millionen Euro (geringerer Sanierungsaufwand) bis 1,9 Millionen Euro (erhöhter Sanierungsaufwand) geschätzt. Bei einem Neubau geht man brutto von 2,3 Millionen Euro für einen einstraßigen und 2,5 Millionen Euro für einen zweistraßigen Faulturm aus.

Intensiv wurde über die unterschiedlichen Aspekte zu der Sanierungs- beziehungsweise Neubauvariante informiert, diskutiert und die Vor- und Nachteile erläutert. Auch wenn es durchaus gute Argumente für einen Neubau gab, galt es doch auch zu berücksichtigen, dass die Sanierung immer noch um etwa 400 000 Euro günstiger wäre. Selbst ein Gesamtkostenvergleich, unter Einbeziehung weiterer Faktoren, wie beispielsweise dem Kapitaldienst, den Abschreibungen und den relevanten Betriebskosten, sprach für eine Sanierung.

Beim erhöhten Sanierungsaufwand mit 1,9 Millionen Euro und bei einer Abschreibungsdauer von 20 Jahren, käme man auf jährliche Gesamtkosten von 158 000 Euro. Beim Neubau eines einstraßigen Faulturms für 2,3 Millionen Euro und bei einer Abschreibungsdauer von 25 Jahren, errechnete sich ein jährlicher Betrag von rund 177 300 Euro.

Die Verbandsmitglieder entschieden einstimmig, dass auf eine teure Leerung und Begutachtung des Faulturms (insgesamt 180 000 Euro) verzichtet wird und eine Sanierung des bestehenden Faulturms umgesetzt werden soll.