Förster Wolfgang Storz im Grabenwald mit der "Waldkarte" der Gemeinde. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Niedereschacher Revierförster Wolfgang Storz führt Ortschafts- und Gemeinderäte durch den Kommunalwald

Von Albert Bantle

Niedereschach. Die Gemeinde Niedereschach kann stolz auf ihren Kommunalwald sein: Das zeigte sich einmal mehr bei einer Waldbegehung mit dem Niedereschacher Revierförster Wolfgang Storz und dem Leiter der Außenstelle Triberg des KreisforstamtsBernhard Hake.

Anhand verschiedener "Waldbilder" wurden die amtierenden Gemeinde- und Ortschaftsräte über eine zeitgerechte Waldbewirtschaftung informiert. Dabei erfuhren sie auch, warum zum Beispiel zu viele Rehe dem Wald schaden. Hier sei eine Zusammenarbeit zwischen den Jägern und den Forstleuten wichtig. Keiner wolle die Rehe ausrotten, aber zu viele schüfen Probleme, die mittel- und langfristig gravierende Auswirkungen auf die Stabilität des Waldes haben könnten.

Gemeinderat Walter Pankoke wollte es genau wissen: Er fragte, wie viel denn der Niedereschacher Gemeindewald wert sei. Unter Berücksichtigung des reinen Bodenwertes und dem darauf stehenden Holz, dürften es aktuell, angesichts guter Holzpreise, rund acht Millionen Euro sein, hieß es. Das könne sich aber bei gravierenden Naturereignissen wie dem Orkan "Lothar" im Jahr 1999 auch schnell wieder ändern. Dennoch stünden Finanzmittel der Gemeinde nicht zur Finanzierung großer Projekte zur Verfügung, denn keiner "schlachte eine Kuh", die noch Milch geben soll, so einige der Ratsmitglieder an Pankoke gerichtet. Das heißt im Klartext: Den Wald, der Jahr für Jahr immer wieder stattliche Summen in die Gemeindekasse spüle, zu verkaufen, sei nicht ratsam. Der Wald gehöre quasi zum "Tafelsilber" der Gesamtgemeinde Niedereschach.

Ganz konkret gehören der Gemeinde Niedereschach 426 Hektar Wald, davon 413,3 Hektar Holzboden. Darauf stehen wiederum 85 Prozent Nadelholz. Der Fichtenanteil liegt bei 49 Prozent, der Tannenanteil bei 19 Prozent, der Kieferanteil bei 17 Prozent, der Buchenanteil bei acht Prozent. Sonstige Laubbäume machen einen Anteil von sieben Prozent aus.

Dass auch Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung des Waldes wichtig ist, konnten die Zahlen von Storz und Hakle zeigen, denn Jahr für Jahr wird nur so viel Holz eingeschlagen und verkauft, wie auf den 413,3 Hektar Holzboden auch zuwachsen. Auf die Waldstandorte der Gesamtgemeinde Niedereschach bezogen sind dies rund zehn Erntefestmeter pro Hektar und Jahr. Der Einschlag liegt bei rund 3000 Erntefestmetern, was 100 LKW-Ladungen entspricht.

Die beiden Forstexperten wiesen darauf hin, dass in Niedereschach für den Wald gute Standortverhältnisse herrschen und dieser deshalb sehr produktiv sei. Auch auf die Altersstruktur des Walds gingen Storz und Hake ein: 68 Hektar, rund 17 Prozent der Gesamtfläche, seien jünger als 20 Jahre und 127 Hektar älter als 100. Der Rest liege zwischen 20 und 100 Jahren.

Auch bei den Themen Vollerntedurchforstung, Naturverjüngung, Jungbestandspflege und Endnutzung staunten vor allem die in der Forstwirtschaft nicht so bewanderten Gemeinderäte darüber, was es so alles zu beachten gilt.