Monika Weißer stößt langsam an ihre Grenzen – es mangelt an Helfern. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Spektrum der Hilfesuchenden bei der "Sozialen Drehscheibe" sehr groß /  Lob aus dem Gemeinderat

Von Albert Bantle

Überaus aktiv ist das kleine Team der "Sozialen Drehscheibe (SD)" Niedereschach. Dennoch wünscht sich die Vorsitzende Monika Weißer noch mehr Engagierte.

Niedereschach. Die Hauptarbeit leistet bei der "Sozialen Drehscheibe" der fünfköpfige Vorstand. Hinzu kommen weitere acht Helfer, die beim Projekt "gemeinsam zu Tisch" mithelfen, sowie einige Personen, die beim Behindertenausflug dabei sind. Vor allem die Bereiche "Nachbarschaftshilfe" und "Seniorenbetreuung" liegen der SD am Herzen. Passend dazu findet am Dienstag, 31. Mai, im Otto-Sieber-Saal ein Informationsabend mit Peter King, einem Pflegewissenschaftler, statt.

Anfragen nach Hilfe

Klar ist für Monika Weißer und ihr Team, dass sich die "Soziale Drehscheibe" noch mehr als bisher um eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe bemühen müsse. Sie erhalte wöchentlich zwei bis drei Anfragen nach Hilfe. Als Beispiele nennt sie Menschen, die den Arm gebrochen haben und den Rasen nicht selbst mähen können, oder den Ehemann, der nach einem Schlaganfall der Frau nicht in der Lage ist, die Waschmaschine zu bedienen.

Manche bäten auch darum, dass man ihnen ermöglicht, ein bis zweimal im Monat auf den Friedhof zu kommen. Wieder andere haben psychische Probleme, fühlen sich einsam, sind bei Behördengängen überfordert oder melden, dass der Nachbar zunehmend verwahrlost und sich niemand um ihn kümmert. Manche Menschen würden auch jemanden suchen, um einmal einen Kaffee zu trinken oder spazieren zu gehen.

Miteinander ist wichtig

Dies, so Weißer, seien lediglich einige von vielen Beispielen. Das Spektrum der Hilfesuchenden sei sehr breit. Für sie sei ein zwischenmenschliches Miteinander sehr wichtig.

Sie weise niemand ab, müsse jedoch auch sagen, dass durch die verstärkt kommenden Anfragen auch ihre Kapazität langsam ausgereizt ist. Dabei gehe es nicht nur um den enormen zeitlichen Aufwand den sie leiste, sondern auch um die Fahrdienste, die bislang alle kostenlos angeboten würden. Insofern, so Weißer, müsse man sich durchaus einmal Gedanken über "Benzingeld" machen.

Fester Helferkreis

In der Praxis sei es auch so, dass es manche Menschen viel Überwindung koste, überhaupt um Hilfe zu bitten. Hilfreich wäre es deshalb, wenn man einen gewissen festen Helferkreis hätte, den man bei Bedarf aktivieren könne.

Ohne finanzielle Unterstützung sei dies jedoch auf Dauer nicht zu leisten. Sie hofft, dass sie mit dem im Aufbau befindlichen Familienzentrum am Kindergarten Niedereschach vielleicht noch eine gewisse Entlastung erfahren kann. Manchmal, so Weißer, würde es auch einfach helfen, einmal über den Gartenzaun zu schauen und dem Nachbarn die Hilfe anzubieten. Gemeinderat Rüdiger Krachenfels merkte an, dass er sich darüber wundere, dass sich in Niedereschach nicht noch mehr rüstige Rentner bereit erklären, zu helfen.