Die Zuschauer waren restlos begeistert von der Show, die das Septett "SeppDepp" in Kappel zeigte. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Zuhörer begeistert von Premiere des Septetts "SeppDepp" / Ensemble liefert sich kabarettreifen Wettkampf

Von Stefan Preuß

Niedereschach-Kappel. Schon allein der Name versprach Kurioses, und der eine oder andere musste bei dem Zungenbrecher schon zwei Mal aufs Ankündigungsplakat schauen: "SeppDeppSeptett". Die urige Blasmusiktruppe unter Regie des neuen Dirigenten der Trachtenkapelle Kappel, Sebastian Gröller, gab am Montag ein Konzert in der Schloßberghalle.

Und was die sechs Jungen und die zwei Mädels da unter dem Motto "Moll-Dur-4ever" auf die Bühne zauberten, war der Kracher. Weit weg vom üblichen Blasmusik-Klischee und im Bemühen, den beiden feschen Mädchen den Hof zu machen, entlockten die sechs Burschen ihren Instrumenten die seltsamsten Töne, mal weinerlich, dann wieder mächtig schmetternd, um dann plötzlich wieder als gesamtes Ensemble mit "Blasmusik aus dem Lehrbuch" aufzuwarten. Kein Wunder, sind doch alle Mitglieder des Ensembles Musikstudenten an der Musikhochschule in Trossingen, die ihr Instrument natürlich aus dem Effeff beherrschen. Oder gar mit Gesangseinlagen dazu, die sich natürlich genauso um das Wichtigste im Leben, die Liebe, drehten.

Und so durften die restlos begeisterten Besucher in der vollbesetzten Schloßberghalle beim Musikkabarett einen Wettkampf zwischen den Ensemblemitgliedern um die Gunst der hübschen Aileen erleben, bei dem sich die Kontrahenten die tollsten Sachen einfallen ließen. Mal sprang der kleine, drahtige Akkordeon-Tangovirtuose Valentin nach einem verzaubernden Fingerwirbel auf der Tastatur mitsamt seinem Instrument mit einem mächtigen Satz von der Bühne, mal wurde derselbe mitten auf der Bühne von seinem Kontrahenten mit der Pistole niedergestreckt.

Der Kappeler Dirigent fing sogar an, vor der Angebeteten am Hosenschlag seiner Krachledernen zu nesteln, und Robin machte einen auf "Chippendales", wenn auch nur angedeutet, und kam damit ganz gut an. In einer angeschrägten Version klang die berühmte Filmmusik zu "Titanic" einmal gänzlich anders, Volksmusik, Evergreens und klassische Instrumentalwerke ergänzten die illustre Programmabfolge.

Nach mehreren lautstark geforderten Zugaben war auch der Vorsitzende der Trachtenkapelle, Josef Link, von der Truppe sichtlich angetan und wünschte ihnen für ihre weitere Deutschland-Tournee, die sie in Kappel starteten, den bestmöglichen Erfolg. Sebastian Gröller dirigiert seit September 2014 die Trachtenkapelle aus Kappel. Vervollständigt wird das Ensemble durch Maxim Bernet, Robin Nikol (Trompete) Amelie Brall, Aileen Jenter, Jonathan Baur (Horn) und die Musiker Michael Rast (Tuba) sowie Valentin Maier (Akkordeon).