Der Gemeinderat Neuweiler sprach sich gegen ein Pferdeprojekt aber für Soundkarate an der Waldschule aus. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Skepsis im Neuweiler Gemeinderat zu vorgeschlagenen Zusatzangeboten / Pferdesport bleibt außen vor

Von Steffi Stocker

Neuweiler. Der Erhalt der Werkrealschule brennt allen Beteiligten unter den Nägeln. Während seit Jahren mit der Schule im benachbarten Neubulach im Bereich der zehnten Klasse kooperiert wird, will sich die Waldschule in Neuweiler weiter profilieren.

So beriet der Gemeinderat am Dienstagabend unter anderem über zwei Zusatzangebote für die Neuweiler Bildungseinrichtung. Schulleiter Wolfgang Rapp schlug vor, den Sportunterricht um Soundkarate und Pferdesport zu erweitern.

Doch der Gemeinderat war skeptisch. "Unser Problem ist, Klasse fünf und aufwärts zu halten", verwies Friedrich Blaich darauf, dass die Angebote für die Grundschule ausgelegt seien. Außerdem gaben die Räte die Kosten zu bedenken, sind doch für beide Projekte 21 000 Euro im Schuljahr veranschlagt. "Nachdem der Schuletat von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird, wären das 100 Prozent für den Gemeindehaushalt", meinte Doris Hammann und empfahl, kleinere Brötchen zu backen sowie auf Vereine zurückzugreifen, zumal die Gemeinde schon den Schwimmunterricht fördere.

Angebot soll nach Sommerferien eingerichtet werden

Darüber hinaus schieden sich die Geister bei einer etwaigen Kostenbeteiligung durch Eltern. Während Heiko Burkhardt davor warnte, Familien weiter zu belasten, wolle man das Prädikat "familienfreundliche Gemeinde" behalten, sagte Rainer Dörich und wies darauf hin, dass Waldorfpädagogik mit finanzieller Beteiligung der Eltern gestaltet werde. Aus diesem Bereich kommen nämlich die beiden Experten für die Projekte. "Wir laufen Gefahr, ein Fass aufzumachen und für das Geld schicke ich ihnen jemanden, der Fußball unterrichtet", verwehrte sich Blaich gegen einen "Freifahrschein zum Nulltarif".

"Ich habe Verständnis für ihren wirtschaftlichen Blick, meine eigene Sicht dazu geht allerdings aufgrund von einschlägigen Erfahrungen vom Kind aus", verwies Rapp darauf, keine Elternbeiträge erheben zu können, wenn das Angebot als dritte Sportstunde ausgewiesen werde. Mehrheitlich stimmte der Gemeinderat für zunächst nur ein Projekt, nämlich Soundkarate, das im kommenden Schuljahr installiert werden soll.

Nachdem bereits die Stiftung Jugendförderung der Sparkasse dafür Unterstützung signalisierte, will Wolfgang Rapp weitere Sponsoren gewinnen.