Keiner brach den sechsminütigen Dauerlauf ab. Damit wird die positive Entwicklung des Soundkarateprojekts bestätigt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Zusatzangebot: Positive Auswirkungen / Forschungsteam erkennt Verbesserungen bei den Schülern

Von Steffi Stocker

Soundkarate als Zusatzangebot an der Waldschule Neuweiler wirkt sich positiv aus. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kommt eine Forschungsstudie der Pädagogischen Hochschule Weingarten.

Neuweiler. Was vor eineinhalb Jahren begonnen hat, entpuppt sich nun als grundlegende Verbesserung der Lebensqualität. Einhellig war das Votum von Trainer Thomas Hübner sowie Michael Lindel, Leiter der Forschungswerkstatt der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Letzterer war am Mittwoch mit seinem Team in der Waldschule, um die körperlich-sportliche Entwicklung der Schüler zu dokumentieren.

Steigerung von Fitness samt Koordination

"Uns interessierte, ob dieses Training positive Auswirkungen mit sich bringt", so Lindel zur ersten Dokumentation zu Schuljahresbeginn sowie den nun erfolgten Erhebungen. "Schon auf den ersten Blick können wir eine deutliche Mobilisierung erkennen", so seine Eindrücke abseits der Messergebnisse. Die Waldschule ist eine von zwölf Schulen in Baden-Württemberg, die an dem Forschungsprojekt zu den Auswirkungen von Soundkarate teilnimmt. "Unser Ziel ist es, festzustellen, ob Soundkarate ein probates Mittel ist, Fitness und Koordination nachhaltig zu fördern", erläuterte Lindel das Projekt.

Die rund 130 Kinder und Jugendlichen der Grund-, Haupt- und Werkrealschule absolvierten Sprints, Situps, Liegestützen oder auch Hindernislauf, Gleichgewichtsübungen und Seitspagat, um nur einige Disziplinen zu nennen. Sogar den sechsminütigen Dauerlauf brach keiner ab. "Die Ergebnisse sind anonymisiert. Wer seine eigenen Daten erfahren möchte, kann sie bei uns anfordern", sagte Lindel.

Kinder nach Training "innerlich aufgeräumt"

Obwohl sich zahlreiche Schüler in der Sporthalle den Anforderungen stellten, war es erstaunlich ruhig. "Das ist einer der weiteren Effekte. Alle haben ihre Sozialkompetenzen intensiviert und verbessert", resümierte Soundkarate-Trainer Hübner nicht ohne Stolz. Schulleiter Wolfgang Rapp konnte diesen Eindruck nur untermauern: "Eine Kollegin brachte es auf den Punkt, als sie feststellte, dass die Schüler nach dem Training innerlich aufgeräumt seien. Das macht sich auch im Unterricht bemerkbar."

Deshalb ist Rapp dem Gemeinderat von Neuweiler dankbar, der mit einem Zuschuss die Finanzierung dieses Angebots auch im zweiten Schuljahr ermöglicht hat.

Die Gremiumsmitglieder sowie die Eltern hatten sich bei einem Probetraining während des Jahres selbst ein Bild von Soundkarate gemacht. Nachvollziehbar ist vor diesem Hintergrund der Wunsch aller Beteiligten, dass es auch im kommenden Schuljahr auf dem Plan steht.