Ein mehr als 100 Jahre altes Templer-Haus, vor wenigen Wochen in Betlehem von Martin Seeger aufgenommen. Am 23. März wird er beim heimatgeschichtlichen Frühschoppen die "Spuren unserer Schwarzwälder Vorfahren in Israel" aufzeigen. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Martin Seeger spricht beim heimatgeschichtlichen Frühschoppen im Museumstüble in Neuweiler

Von Hans Schabert

Neuweiler. Am Sonntag, 23. März, öffnet das Heimatmuseum in Neuweiler neben der Kirche ab 10 Uhr anlässlich des heimatgeschichtlichen Frühschoppens seine Pforten. "Auf den Spuren unserer Schwarzwälder Vorfahren in Israel" lautet der Titel des Referats, das Martin Seeger eine Viertelstunde später im Rahmen der Kurzvortrags-Reihe der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe startet.

Der Referent hat nicht nur in seinem Heimatortsteil Zwerenberg und in Neuweiler die Geschichte der Templer erforscht und verfolgt. Mehrfach hat er die nach den Auswanderungswellen des vorletzten Jahrhunderts entstandenen Siedlungen in Palästina, zuletzt um die Jahreswende, besucht (wir berichteten). In Betlehem – dem anderen, nicht dem Geburtsort von Jesus – an der Straße zwischen Haifa und Nazareth fand er alte Spuren der Siedler aus dem Nördlichen Schwarzwald und anderen Teilen Württembergs.

Die Auswanderer-Dörfer Waldheim und Sarona hat Seeger ebenso erkundet wie die denkmalgeschützte Templer-Siedlung mitten in Haifa. Dort existiert das Grab von Fritz Keller aus Neuweiler. Der vom in Calw ausgebildeten Metzgergesellen zum Vizekonsul avancierte Diplomat hat gegenüber den osmanischen Behörden und widerstrebenden französischen Mönchen die Besiedelung des Karmel durchgesetzt. Unter Bildern, die den Vortrag begleiten, ist auch seine jüngst von Seeger fotografierte, bis heute gepflegte letzte Ruhestätte.

Im Besitz hat der Heimatforscher und Gründer der Dorfgemeinschaft Zwerenberg die Mitgliederliste der Templer von Neuweiler mit Einträgen von 1862 bis in die folgenden Jahrzehnte. Sie enthält viele vertraute Familiennamen, die bis in die Gegenwart im Oberen Wald gängig sind. Auch dieses Dokument ist bei der Veranstaltung zu sehen. Das Heimatmuseum kann ab 10 Uhr bis zum Ende des heimatgeschichtlichen Frühschoppens besichtigt werden. Der Eintritt zum Frühschoppen ist frei.