Mit der Drehleiter wurden eingeschlossene Kinder durchs Fenster befreit. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Neuweiler Kindergarten als Objekt/ Kommandant Höschle freut sich über gelungenen Ablauf

Sirenen lösten am Samstagnachmittag Alarm aus. Ein vermeintlicher Dachstuhlbrand rief die Feuerwehr zum Kindergarten im Kernort.

Neuweiler. Die Übung bekam gleich eine überraschende Wendung. Ein dreifaches "Mayday", der internationale Notruf, wurde plötzlich über die Funkgeräte abgesetzt. Damit signalisierte ein Feuerwehrmann, dass sein Kamerad im Obergeschoss des Kindergartens bewusstlos geworden war.

"Das heißt, der Kamerad auf der Drehleiter muss seine Löscharbeiten einstellen, da der Korb für die Rettung durch das Fenster benötigt wird", erläuterte Gesamtkommandant Anton Höschle. Dafür muss jedoch der Druck im Wenderohr abgebaut werden, in das zuvor Wasser vom Löschfahrzeug aus in luftige Höhe gepumpt wurde. Für Laienbeobachter eine schier unendliche Zeit, die dabei verstreicht. Unterdessen schafften die Feuerwehrleute am Boden das notwendige Equipment herbei, um den Wechsel am Korb rasch zu vollziehen. Der Sanitäter unter den Feuerwehrleuten stand ebenfalls parat.

Nachwuchs dabei

Zahlreiche Zuschauer beobachteten die Hauptübung der Gesamtwehr, bei der alle Abteilungen eingebunden waren. "Unsere Jugendfeuerwehr ersetzt die Abteilung Agenbach, die bei einer Hochzeit ist", begründete Höschle auf die Mitwirkung des Nachwuchses.

Das Szenario am Kindergarten sollte vor allem ein Test für die Wasserversorgung sein. "Die Gemeinde hat in dieser Einrichtung die Zahl der Rettungswege ausgebaut, sodass im Ernstfall alle Personen schnell das Gebäude verlassen können", fasste der Kommandant zusammen. Gleichwohl streife einer dieser Wege eine offene Treppe, die ins Obergeschoss führe. So müsse man stets davon ausgehen, dass Personen sich verirren. Deshalb drang ein erster Trupp unter Atemschutz in das Haus ein und suchte in der oberen Etage nach Vermissten, zumal Menschenrettung höchste Priorität hat. Da parallel auch die Drehleiter aus Calw alarmiert war, konnten sechs Kinder und eine Betreuerin durch das Fenster in Sicherheit gebracht werden.

Gut aufgestellt

Gespannt richtete Höschle den Blick dann nach oben, als auf der Drehleiter das Wenderohr in Betrieb genommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren dann nämlich bereits neun Rohre im Löscheinsatz, von denen der Kommandant bei Bedarf zwei reduziert hätte. Doch die Wasserversorgung hielt den Anforderungen stand. "Das heißt, wir können den Löscheinsatz im Ernstfall auf die umliegenden Gebäude spiegeln und sind gut aufgestellt", lautete sein Fazit. Nicht nur dem frisch gebackenen Zugführer Christian Rathfelder, auch den mitwirkenden Kameraden zollte er Anerkennung für den gelungenen Ablauf.