Silvia Eipper in "ihrem Däle" an der Teinach. Foto: Hennings Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurz vor dem Ende ihrer Zeit als Wasserkönigin zieht Silvia Eipper ein Resümee / Tipps an mögliche Nachfolger

Bad Teinach-Zavelstein/Neuweiler-Glasmühle. Derzeit läuft die Bewerbungsphase bei der Suche nach einer neuen Bad Teinacher Wasserkönigin. Bis zum 3. August ist Silvia Eipper aus Neuweiler noch in Amt und Würden. Bereits jetzt blickt die 25-Jährige auf zwei spannende Jahre zurück.

Ihre Majestät Silvia I. Sie stehen nach zwei Jahren als Wasserkönigin vor dem Gang zurück ins Bürgertum. Wie fühlt sich das an?

Silvia I. (lacht): Ich denke, es werden schon ein paar Tränen fließen, wenn ich die Krone dann wirklich abgebe. Es war einfach eine tolle Zeit und es hat mir viel Spaß gemacht, das Teinachtal und Teinacher zu repräsentieren. Meine Gefühle sind aber gemischt. Nach zwei Jahren ist es sicherlich Zeit für frischen Wind.

Wie sieht der Alltag von Deutschlands einziger Wasserkönigin aus?

Es ist teilweise ganz schön anstrengend. Zuletzt wurden es zwar weniger Termine. Vor allem sonntags, teilweise auch das ganze Wochenende, ist man aber bei Veranstaltungen wie Messen und Festen. Es gehört dazu, bei Minusgraden über Stunden auf Weihnachtsmärkten zu sein. Da muss man mit dem Kleid erfinderisch sein, und viele Lagen drunterziehen. Auch war ich gerne eigenständig als Wasserkönigin aktiv. Zum Beispiel in meiner Nachbarschaft für eine Wandergruppe.

Als Erzieherin im Anerkennungsjahr arbeiten Sie im Kindergarten in Rotfelden. Wissen die Kleinen von ihrem besonderen Amt?

Ja, sie kamen oft aufgeregt zu mir: Frau Eipper, Frau Eipper: Du bist in der Zeitung! Viele Mädchen, denen ich im Laufe meiner Amtszeit begegnet bin, haben mich gefragt, ob ich denn eine echte Königin bin und in einem großen Schloss wohne. Es wurde mir schnell bewusst, dass die Kinder ganz genau hinschauen und mich auch als Vorbild nehmen. Welches Mädchen möchte schließlich nicht Prinzessin werden?

Zu ihren Aufgaben gehört es, das Teinachtal zu präsentieren. Wie wird diese Region wahrgenommen?

Die, die das Tal nicht kannten, wollten sich einfach mal überraschen lassen. Die meisten anderen, mit denen ich darüber gesprochen habe, sagten, sie seien gleich mehrmals hier gewesen, weil es so schön sei. Gelobt haben sie vor allem die vielen Radwege.

Ihre Beziehung zum Teinachtal ist eine besondere, immerhin sind Sie in der Glasmühle direkt an der Teinach aufgewachsen. Was bedeutet das Tal für Sie?

Wie ich schon bei der Wahl gesagt habe: Ich liebe "mei Däle" einfach. In den zwei Jahren konnte ich es sicherlich gut verkörpern, denn wenn ich davon erzähle, gerate ich schnell ins Schwelgen. Ich könnte dazu Hunderte Sachen erzählen. Zum Beispiel gehe ich oft stundenlang mit meinem Hund spazieren und vergesse die Zeit. Und wenn ich herkomme, fahre ich innerlich schnell runter. Egal wie aufgewühlt ich war.

Anders als Ihre Vorgänger und Nachfolger waren Sie zwei Jahre im Amt. Was werden Sie vermissen?

Vor allem, Bekanntschaften mit vielen tollen Menschen zu machen, zum Beispiel mit anderen Königinnen. Einer der schönsten Termine war im Sommer 2013 die Weinauktion im Hella-Glück-Stollen in Neubulach. Gemeinsam mit Weinköniginnen war das ein wunderschönes Erlebnis im kleinen Kreis.

Ihre Amtszeit neigt sich dem Ende entgegen. Was wollen Sie Ihren Nachfolgern auf den Weg geben?

Diese Erfahrung zu machen, ist es auf jeden Fall wert. Das Wichtigste ist, dass man sich treu bleibt und Charakterstärke zeigt. Man wächst mit seinen Aufgaben, wird selbstbewusster und bekommt Durchsetzungsvermögen. Ich finde es klasse, dass die Wahl kein Schönheitswettbewerb ist sondern man genommen wird, wie man ist. Darum habe ich einfach immer geredet, wie mir der Mund gewachsen ist (lacht).

u Die Fragen stellte Andreas Hennings