Zusammen spazieren gehen soll Bestandteil des Betreuungsangebots in Neuweiler sein. Symboloto: Zucchi Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Verein bietet Betreuung für Bedürftige an / Gemeinderat bewilligt jährliche Zuwendung

Der Verein "Miteinander & Füreinander in Neuweiler" bietet künftig eine häusliche Betreuung an. Der Gemeinderat Neuweiler stimmt am Dienstagabend in seiner Sitzung einer Ergänzungsfinanzierung hierfür zu.

Neuweiler. Viele ältere Menschen sind oft noch sehr fit, haben einen Führerschein, kommen von A nach B. Dann gibt es aber auch Menschen, die nur selten aus ihren vier Wänden herauskommen, ohne Partner leben oder physisch oder psychisch einschränkt sind. Diese Menschen gibt es auch in Neuweiler. Das hat die Studie "PräSenZ" ergeben. Um den Bedarf zu ermitteln, wurden hierbei älter Menschen angeschrieben und gefragt, ob man sich die häusliche Situation anschauen dürfe. Die Studie ergab, dass der Betreuungsbedarf in Neuweiler durchaus vorhanden ist. "Unser Ziel ist es, dass die Leute so lange wie möglich zu Hause bleiben können", sagt Anita Burkhardt, Vorsitzende des Vereins.

Fachkraft schaut sich Situation vor Ort an

Ein Betreuungsangebot kann beispielsweise so aussehen, dass Helfer mit den Menschen spazieren gehen, zusammen singen oder etwas spielen. Zuvor schaut sich eine Fachkraft die Situation vor Ort an und entscheidet mit den Angehörigen zusammen, welche Aktivitäten sinnvoll sind. "Wir suchen Helfer, die bereit sind, sich gegen eine Aufwandsentschädigung einzubringen", sagt Burkhardt.

Auch eine Stunde in der Woche sei für den Verein hilfreich, fügt Annegret Schöttle hinzu. Sie ist Mitglied im Verein und soll künftig die Leitung des Projekts übernehmen. Die Helfer lernen unter Anleitung, wie man mit den Senioren umgehen soll. Das Projekt ist indes nicht neu. In Oberreichenbach gibt es eine solche Hilfe bereits. "An dieses Modell lehnen wir uns an", erklärt Burkhardt. In der Gemeinderatssitzung wurde am Dienstag nun eine Zuwendung in diesem Jahr von 312 Euro und in den Folgejahren von 1250 Euro zugestimmt. Dies war die Voraussetzung, dass auch das Land den gleichen Betrag jährlich zuschießt. 2500 Euro kommen von den Pflegekassen oben drauf. Das Projekt wurde im Gemeinderat sehr gelobt. "Mich freut es, wenn man sieht, dass es im Verein so gut läuft", sagte Gremiumsmitglied Karin Schmidt in der Sitzung. Gemeinderat Ronnie Waidelich wollte wissen, was mit dem Geld passiert.

Dies beantworte die anwesende Vorsitzende des Vereins: "Das meiste Geld wird wohl für Lohnkosten ausgegeben". Die Frage, wie viele Leute betreut werden, konnte Burkhardt Waidelich zum Zeitpunkt der Sitzung nicht beantworten. "Wir mussten ja erst einmal abwarten, ob wir den Zuschuss von euch bekommen", sagte sie. Noch im Oktober soll das Projekt starten. Annegret Schöttle nutzte in der Sitzung die Gelegenheit und wies darauf hin, dass für die Betreuung auch ein Bürgerbussle hilfreich sei. Bürgermeister Buchwald versprach, sich mit dem Thema zeitnah auseinanderzusetzen.