Die Mitglieder der Alterswehr Neuweiler stehen am Eingang zum Sprudelwerk in Bad Teinach. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Alterswehr Neuweiler besichtigt das Werk Mineralbrunnen AG in Bad Teinach

Von Hans Schabert

Neuweiler/Bad Teinach-Zavelstein. Viel über den Mineralbrunnen Teinach haben mehr als 20 Angehörige der Alterswehr Neuweiler beim Besuch im Sprudelwerk erfahren. Peter King, dort in technisch-kaufmännischen Feldern tätig, blieb der Gruppe aus seiner Heimatgemeinde keine Antwort schuldig.Ein Film führte in die Produktion von Teinacher, Hirschquelle und Süßgetränken ein. Demnach wurde nach dem Kauf 1923 durch die Mineralbrunnen AG Überkingen die Quellnutzung vom Bade- und Trinkkur-Betrieb verstärkt auf das Abfüllen von Mineralwässern verlagert. Die heutigen hochmodernen Anlagen konnten vom Vorführraum aus durch eine Glasfront besichtigt werden. "Wir würden unsere Zertifizierung gefährden, würden wir da Gruppen durchführen", sagte King.

Im Film waren neben Aufnahmen aus der Umgebung auch technische Bereiche zu sehen, die bei der Führung nicht gezeigt werden konnten. Immerhin rasten aber direkt vor den Scheiben aus kleinen vorgefertigten Kunststoffteilen hergestellte Plastikflaschen durch die Anlage, um kurz darauf in einem der beiden Abfüllbereiche zu landen.

Der andere dient dem Füllen von Glasflaschen, die vorher – wie auch die Kästen – sorgfältig gereinigt werden. Die riesigen Anlagen im "Füllhaus", in das früher einige Teilnehmer noch als Mitarbeiter gingen, werden heute von zehn bis zwölf Personen je Schicht bedient. Sie leisten vor allem technische Dienste, wenn etwa einmal der Ablauf stockt. Mit den automatisch gefüllten, verschlossenen, etikettierten und in die Kästen gestellten Flaschen kommen sie nicht in Berührung.

In zwei Schichten wurden in der Besuchswoche 850 000 Flaschen gefüllt. Nach den heißen Tagen läuft aufgrund der gesteigerten Bestellungen der Betrieb vorübergehend rund um die Uhr; bis zu 1,3 Millionen Flaschen werden es dann in der Woche. Im Standort Bad Teinach, das heute – wie zwei weitere Betriebe – als selbstständige GmbH unter dem Dach der Mineralbrunnen AG arbeitet, gibt es 129 Mitarbeiter.

Eine Quelle sei noch nie versiegt, erfuhr die Gruppe auf Nachfrage von Ernst Klink. Stattdessen werden 15 Vorkommen in planmäßigem Wechsel genutzt. In dreierlei Mineralienstufen bis hin zum Heilwasser gehen die Produkte in den Handel. Die Hirschquelle kommt aus 500 Metern Tiefe. Ein Meter Tiefe bedeutet ein Jahr Alter – in diesem Fall also 500 Jahre. Nicht nur Hans Roller als Organisator, der im Namen der Alterswehr Dankesworte sprach, zeigte sich davon beeindruckt.

Die Glas- und Plastikflaschen der Sprudelwerke sind im Prinzip Mehrwegflaschen, die unterschiedliche Wege nehmen. Mit den Glasflaschen funktioniert es, wie mit Haushaltsgeschirr: Nach der Nutzung werden sie gespült und wieder verwendet. Bis zu 50 Mal gilt als branchenüblich.

In Bad Teinach werden sie schon nach etwa 30 Füllungen dem Recycling zugeführt. Das Reiben auf den Förderlinien verursacht an hervorstehenden Stellen außen einen trüben Rand. Der passt für die Produzenten von Teinacher aus optischen Gründen nicht zum hochwertigen Getränk.

Die Plastikflaschen gehen nach der Rückkehr ins Werk in den Schredder. Dreiviertel des Materials landet in einer neuen Flasche, der Rest nimmt andere Verwertungswege.