Der Gemeinderat Neuweiler fürchtet eine Einschränkung der Siedlungsentwicklung durch den Teilregionalplan. Archivfoto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat diskutiert mit Verbandsdirektor Teilregionalplan / Über konkrete Flächen kann geredet werden

Von Ralf Klormann

Neuweiler. Der Teilregionalplan Landwirtschaft des Regionalverbandes Nordschwarzwald beschäftigt den Gemeinderat Neuweiler seit geraumer Zeit. Dieser Plan sieht vor, geeignete Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung zu bewahren. Dass diese in fast allen Ortsteilen bis an die Siedlungen heranreichen, macht den Räten Sorgen.

Deshalb hatte das Gremium bereits Anfang 2013 in einer Stellungnahme gefordert, unter anderem einen 300 Meter breiten Streifen rund um die Orte Breitenberg, Gaugenwald, Neuweiler, Oberkollwangen und Zwerenberg von dieser Planung frei zu halten, um die Entwicklung der Orte zu sichern. In Agenbach und Hofstett sollten gar keine Flächen ausgewiesen werden.

Die Forderungen waren zunächst größtenteils nicht berücksichtigt worden. Dirk Büscher, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Nordschwarzwald, diskutierte nun mit den Räten über die Sachlage. Deren Bedenken konnte er jedoch nur bedingt mildern. Er versicherte, das nicht die Absicht bestehe, der Siedlungsentwicklung die Luft abzudrehen. Letztere solle vielmehr mit der Bewahrung der landwirtschaftlichen Flächen in Einklang gebracht werden. "In der ganzen Region sind auch keine Flächen dabei, die heute nicht schon bewirtschaftet werden", ergänzte Büscher.

Büscher signalisierte auch durchaus Kompromissbereitschaft, erklärte aber, dass es sich bei der Festlegung der Flächen nicht um ein Wunschkonzert handle. "Sich über konkrete Flächen zu unterhalten ist sicher ein Weg", räumte er ein. Ein grundsätzlicher, 300 Meter breiter Puffer rund um die Ortsteile der Gemeinde komme jedoch eher nicht in Frage.

Rätin Anita Burkhardt betrachtete die Situation dennoch kritisch. "Ich sehe es schon so, dass wir in der Siedlungsentwicklung eingeschränkt sind", betonte sie. Sie habe jedoch bereits befürchtet, dass ein Puffer nicht möglich sei und schlug daher vor, dass man sich nun Gedanken machen müsse, wo man sich weiterentwickeln solle. "Ich denke, das ist der völlig richtige Weg", schloss sich auch Bürgermeister Martin Buchwald der Rätin an.

Gemeinderat Hans-Ulrich Lörcher wies indes darauf hin, dass man einen solchen Beschluss nicht im "Schweinsgalopp" fassen dürfe. "Lieber eine Woche länger als ein Tag zu kurz", äußerte er sich zur Beratungszeit. Büscher sicherte daraufhin bei Bedarf auch einen Terminaufschub und weitere Gespräche zu.

Rat Rainer Dörich gab noch zu bedenken, dass es ohnehin besser sei, sich derzeit auf den Ausbau der Ortskerne zu konzentrieren. "Expansion ist gerade kein Thema", meinte er.

War zunächst geplant gewesen, durch einen Beschluss annähernd dieselbe Stellungnahme wie vor rund einem Jahr nochmals abzugeben, einigten sich die Räte abschließend darauf, sich stattdessen über konkrete Flächen Gedanken zu machen. Zudem sollen Vorschläge aus den Ortsteilen gesammelt werden. In einer der nächsten Sitzungen soll das Thema nochmals aufgegriffen werden. "Ich gehe davon aus, dass wir hier eine gute Lösung finden werden", unterstrich Buchwald.