Bürgermeister Martin Buchwald montiert das Schild, das die Firma Veyhl als "Partner der Feuerwehr" auszeichnet im Beisein von Kreis-Feuerwehrverbandschef Klaus Ziegler, Kommandant Anton Höschle und Geschäftsführer Gerhard Wahl (von rechts). Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zehn Prozent der Angestellten rücken stets zu Einsätzen aus / Weitere Unternehmen sollen Beispiel folgen

Von Hans Schabert

Neuweiler-Zwerenberg. Diesmal ganz ohne Blaulicht kam die Freiwillige Feuerwehr Neuweiler zur Firma Veyhl gefahren: Grund war die Verleihung der hohen Auszeichnung "Partner der Feuerwehr" für das Unternehmen. Anders als sonst, handelte es sich also nicht um einen Einsatz, schließlich bezeichnete Geschäftsführer Gerhard Wahl seine Firma als einen "Hauptkunden" der Feuerwehr.

Mitgebracht hatte der Vorsitzende des Kreis-Feuerwehrverbands, Klaus Ziegler, eine Urkunde und das jetzt den Eingang des Verwaltungsgebäudes vom Unternehmen zierende Schild. Nur ganz selten vergebe der Deutsche Feuerwehrverband dieses hohe Prädikat, betonte er. Es sei ja auch nicht einfach für ein Unternehmen, wenn laut Feuerwehrgesetz bei Betriebsangehörigen die Pflicht rufe, sich "unverzüglich zum Dienst einzufinden" – also weg von der Arbeit, hin zum Einsatz. Bei der Firma Veyhl sind zehn Prozent der mehr als 400 Mitarbeiter bei der Feuerwehr aktiv.

Geschäftsführer Gerhard Wahl führte aus, dass die Beschäftigten im Unternehmen aus Reihen der Feuerwehr bereit seien, Gesundheit und Leben für andere zu riskieren. Er und seine Firma wollten diese große gesellschaftliche Aufgabe der ehrenamtlichen Nächstenhilfe unterstützen, die zusätzlich auch bei Veyhl tätige Ersthelfer leisten. Erkannt habe man auch den Selbstnutzen, erläuterte Wahl im Hinblick auf sechs dem Betrieb geltende Einsätze verschiedener Art seit 2005.

Landrat-Stellvertreter Frank Wiehe gratulierte namens des Landkreises Calw. Er wies darauf hin, dass Feuerwehrangehörige Eigenschaften besitzen wie körperliche Fitness, Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit, die auch einem Arbeitgeber dienen.

Als "Baustein des Sicherheitskonzepts für die Bürger" bezeichnete Gemeindeoberhaupt Martin Buchwald die Feuerwehr. In Neuweiler helfe die Firma Veyhl die andernorts auftretenden Probleme der Tageseinsatzbereitschaft zu überwinden. Die Auszeichnung sei gleichzeitig Dank an die Menschen im Betrieb, welche die Aufgabe unterstützen. 

"Wenn es den Veyhl nicht gäbe, müsste man ihn erfinden", fasste Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide sein Lob für die Offenheit des Unternehmens gegenüber den Aufgaben der Feuerwehr und Hilfseinrichtungen zusammen. Er bezeichnete dieses als "Mehrgenerationenhaus der Feuerwehr", wo sogar Jugendliche von älteren Feuerwehrangehörigen für die Aufgabe gewonnen würden. Schön wäre, wenn noch viele andere Betriebe diesem Beispiel folgten, wünschte sich der oberste Brandschützer im Kreis.

Ein kurzweiliger, von Neuweilers Feuerwehr-Kommandant und Veyhl-Mitarbeiter Anton Höschle kommentierter Dia- und Filmvortrag zeigte Einsätze, Übungen und die Abnahme des Leistungsabzeichens im vergangenen Jahr auf dem Firmengelände. Ein Stehempfang rundete die Feierstunde im Beisein des Gemeinderats von Neuweiler ab.