Vier Stunden lang ließ das Kiaroatrio mit Harald Ungemach, Norbert Kübler und Thomas Kretzschmar (von links) im gleißenden Scheinwerferlicht Stimmen und Instrumente erklingen. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kiaroa-Trio fesselt die begeisterten Zuhörer beim Sommerkonzert auf Englisch, Deutsch und Schwäbisch

Von Hans Schabert

Neuweiler. "Zum Abschluss spielen wir noch Motherland", kündigte Harald Ungemach den Zuhörern nach fast vier Stunden Musikgenuss beim Sommerkonzert des Kiaroa-Trios an. Er, Norbert Kübler und Thomas Kretzschmar kamen nicht darum herum, um Mitternacht noch drei von den Konzertbesuchern mit kräftigem Beifall und lauten Rufen geforderte Zugaben zu bieten.

Beim Start mit einem Block englischer Titel herrschte über Neuweiler noch herrlicher Sonnenschein. Dennoch war die abgedunkelte Halle der Sportschützengilde – mit der Band im gleißenden Scheinwerferlicht auf der Bühne – gut besetzt. Offensichtlich hatte man bei hochsommerlicher Temperatur gar nicht mit so großem Zuspruch gerechnet. Denn bald musste zu den vier aufgestellten Tischreihen eine fünfte hinzugefügt werden. Der größere Teil der Besucher zwischen acht und über 80 Jahren hörte sich alle Stücke an.

"Da muss ich ja fast noch Englisch lernen", meinte mit leicht kritischem Unterton der über 80-jährige Erwin Ungemach. Aber er wurde im Lauf des Abends zufriedengestellt. Da stimmte Norbert Kübler mit rauchiger Männerstimme Freddys "Junge, komm bald wieder" an, oder Harald Ungemach in hellem, kräftigen Ton "Seemann, deine Heimat ist das Meer". Meist begleiteten nicht nur ihre drei Gitarren und teils andere Instrumente die singenden Solisten. Die beiden anderen bildeten ein Background-Duo. Und mit Gitarrensoli tat sich Thomas Kretzschmar hervor.

Begleitet wurde das Ensemble bei bekannten Ohrwürmern teils von der mitsingenden Zuhörerschaft. Bei schmissigen Weisen wurde auch schon einmal im Saal der Takt mitgeklatscht oder bei "Die kleine Kneipe in unserer Straße" auch mitgeschunkelt.

Wo der Schwerpunkt der Titel beim geplanten Winterkonzert liegt, wurde noch nicht verraten. Diesmal dominierten deutsche und englische Stücke. Viele davon waren von den Beatles. Rund 80 Stücke haben die drei Musiker drauf, die sie im Sound des Originals erklingen lassen können. Hinzu kommen 30 schwäbische Texte von der Marke Eigenbau nach Melodien aus den 1970er-Jahren. So hieß es in der letzten Zugabe des Abends denn auch: "A gute Hoimfahrt waischts Kiaroatrio, ob nach Sidney, Hofstett oder Rio – mir wellet jetzt hoim."

Im Rahmen der Begrüßung hatte sich Harald Ungemach bei Neuweilers Schützen für die Überlassung der Veranstaltungsstätte bei Oberschützenmeisterin Heide Gengenbach und ihrem Team bedankt. Im Gespräch meinte die Vereinschefin, dass sie selber gerne zuhöre. Außerdem sei diese Veranstaltung ja leicht zu organisieren, da die Musikanten und ihre Familien alle Aufgaben bis hin zur Bewirtung und zum Aufräumen selber übernommen hätten. Und bei freiem Eintritt zum Konzert steckten viele der Besucher auch etwas in die bereitgestellte Spendenkasse.