Frisch gehobeltes Kraut, das in Glas eingestampft wird, ist eine Besonderheit der Kirbe beim SV Agenbach. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobel sowie Presse bei Kirbe des Sportvereins im Dauergebrauch

Von Steffi Stocker

Neuweiler-Agenbach. Frisches und eingelegtes Weißkraut sowie gerade gepresster Apfelsaft sind das Aushängeschild der Kirbe beim Sportverein Agenbach (SVA). Vor dem Genuss steht aber die Arbeit, wie die Geschäftigkeit beim Vereinsheim zeigte.

Auf großen Hobeln wurde beispielsweise das Kraut in die typischen Streifen geschnitten, die es galt, in Gläser zu stampfen. Und das geschieht in Lagen, die jeweils gesalzen wurden, wie man beobachten konnte. "In diesem Jahr verarbeiten wir einen Zentner Kraut, und viele Besucher haben dafür ihre Gläser vom Vorjahr wieder mitgebracht", berichtete Werner Wolf während der Verarbeitung. Schon am frühen Nachmittag waren von dem Gemüse nur noch wenige Köpfe übrig. Gerne durften die späteren Nutznießer des eingelegten Weißkrauts auch selbst Hand anlegen. Zudem erlebten Kinder durch ihre Mithilfe ganz praktisch die Verarbeitung. Mit dem Angebot des frischen Krauts im Glas hat sich der SVA ein Alleinstellungsmerkmal zur Kirbe verschafft, das zunehmend Freunde gewinnt.

Ein weiterer Anziehungspunkt war die Saftpresse, an der so mancher Becher abgeschöpft wurde. Dass im Vorfeld Kraft eine Rolle spielte, wurde den Zuschauern immer wieder bewusst, wenn die Mitglieder des SVA mit vereinten Kräften am Rad der Presse drehten. Zuvor waren die Äpfel von den Wiesen rund um Agenbach herum gewaschen und zerkleinert worden. "Außerdem sollten etwa zwölf Prozent Birnen untergemischt werden", verwies Ewald Schumacher auf das richtige Rezept. Insgesamt wurden im Verlauf des Tages 250 Liter Saft gepresst. Den kulinarischen Genuss des Herbstes, der den Besuchern auf der Zunge zerging, rundete der Gastgeber mit einem reichhaltigen Kuchenbüffet und deftigem Vesper ab.