Seit vier Jahren steht der Laden leer. Ob eine Nahversorgung in der Ortsmitte oder im Gewerbegebiet von Neuweiler gewünscht ist, soll eine derzeit laufende Umfrage klären. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuweiler will mit Umfrage den Bedarf an Nahversorgung klären / Auch Bereitschaft zur Beteiligung wird erhoben

Von Steffi Stocker

Neuweiler. Als im Januar vor vier Jahren das Lebensmittelgeschäft in Neuweiler schloss, war das Bedauern in der Bevölkerung groß. Anfragen bei potenziellen Betreibern liefen in der Folgezeit ins Leere. Nach einigen Vorbereitungen soll jetzt durch eine Umfrage geklärt werden, wie die künftige Nahversorgung aussehen soll.

Seit etlichen Tagen liegen den Haushalten in der Gemeinde die entsprechenden Schreiben und Fragebögen dazu vor. Eine Arbeitsgruppe, die sich aus Gemeinderat, Verwaltung, Geschäftsleuten und Bürgern zusammensetzt, hat die einzelnen Eckpunkte dafür formuliert.

So werden neben allgemeinen Informationen zu den jeweiligen Haushalten – wie die Anzahl der Personen oder Fahrzeuge – auch das Einkaufsverhalten und Wünsche nach konkreten Produkten erfragt.

Außerdem soll herausgefunden werden, welche Art von Laden sich die Bürger wünschen oder inwiefern sie sich an einer solchen Einrichtung beteiligen würden. Die Analyse und die Ergebnisse von zwei Gutachten flossen in die Überlegungen der Arbeitsgruppe ein. Bedeutende Auswirkungen hatten die Besichtigungsfahrten im Herbst vergangenen Jahres.

"Mit der Umfrage soll abgeklärt werden, ob es möglich ist, in Neuweiler einen Laden als Genossenschaftslösung oder im Rahmen eines Vereins umzusetzen", erklärte Bürgermeister Martin Buchwald. Die Meinung der Bevölkerung sei also durchaus bedeutend. Denn erst durch eine breite Akzeptanz und vor allem das Einkaufen vor Ort könne diese Form der Nahversorgung realisiert werden.

Deshalb steht bei der Umfrage außer einem kleinen Laden in der Ortsmitte auch die Alternative eines größeren Geschäfts im Gewerbegebiet zur Debatte. Letztere sieht eine "shop in shop"-Konzeption vor und liebäugelt gar mit einer Tankstelle. Durch die Genossenschaft oder einen zu gründenden Verein können über die anfallenden Beiträge die Baukosten gedeckt werden. "Der künftige Betrieb soll sich selbst tragen und kann im Idealfall eine Dividende für die Mitglieder abwerfen", stellt der Arbeitskreis fest. Dieser wirbt um hohe Beteiligung bei der Umfrage und Rückgabe bis zum 28. April, damit die weiteren Schritte für die künftige Nahversorgung eine starke Rückendeckung in der Bevölkerung haben.