Im Sommer 2016 fand an der Agenbacher Kirche eine Außenrenovierung statt; selbst eingerüstet drang die besondere Architektur des vor einem halben Jahrhundert erbauten Gotteshauses durch. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Markt wird 150 / Vor 50 Jahren Rathaus und Agenbacher Kirche eingeweiht

Die auf "67" endenden Jahreszahlen scheinen für Neuweiler fast etwas Magisches zu haben. Immerhin gab es zu solchen Zeiten mehrfach besondere Ereignisse in der Waldgemeinde.

Neuweiler. Bis zur Gemeindereform 1974 bestand Neuweiler aus den Ortsteilen Hofstett und Neuweiler. Zu deren Kirchengemeinde gehörte seit jeher auch Agenbach.

Vor 150 Jahren, im Mai 1867, beantragte Neuweiler das Marktrecht. Dieses wurde zunächst vorübergehend, später endgültig eingeräumt. So ist zu vermuten, dass der erste Herbstmarkt 1867 stattfand. Belegt sind durch Veröffentlichungen im Calwer Wochenblatt ein Frühjahrs- und Herbstmarkt ab dem folgenden Jahr.

Forstamt Hofstett wurde im Jahr 1967 aufgelöst

Vor 50 Jahren, 1967, wurde das neue Rathaus in Neuweiler seiner Bestimmung übergeben. Mit der Einweihung wurde das Alte Rathaus für die vorübergehende Unterbringung einer Schulklasse frei. Die Funktion "Schulhaus" hatte das Gebäude (wir berichteten) schon einmal: "Gegenwährtig ist ein Zimmer im Gasthaus für den Gemeinderath gemiethet", ist in der Oberamtsbeschreibung für den Landkreis Calw 1860 dokumentiert. Weiter ist für das heutige Heimatmuseum festgehalten, dass beabsichtigt sei, "das alte Schulhaus zu einem Rathaus einrichten zu lassen".

In Hofstett wurde 1967 das Forstamt aufgelöst. Für die so genannte "Hut Hofstett", einen weiten Forstbezirk, wurde es wohl im späten 18. Jahrhundert neu erbaut und 1902 als Räumlichkeit dem Königlichen Forstamt überlassen.

Die Hofstetter Behörde ging 1967 im Forstamt Bad Teinach (später Bad Teinach-Zavelstein) auf. Dort hatte sie ihren Platz am Stadtrand des Namen gebenden Städtchens, aber auf Markung Emberg. Im Jahr 1997 ging diese Dienststelle im Forstamt Calw, und mit der Reform der Sonderbehörden 2005, wie alle Forstämter im Kreisforstamt als Teil des Landratsamtes auf.

Ansprechende und außergewöhnliche Architektur

Im Ortsteil Agenbach entstand im Jahr 1967 die Auferstehungskirche. Den Wunsch auf ein Agenbacher Gotteshaus stützte in den 1960er-Jahren eine Umfrage. Das damals kommunal noch selbstständige Dorf sagte seine Beteiligung zu, wenn mit dem Bau auch das Problem einer fehlenden Aussegnungshalle gelöst würde. Mit der im letzten Jahr außen renovierten Kirche wurden dem benachbarten Bestattungsplatz dienende Räume errichtet. Die Gottesdienste – vorher ab 1928 im Schulhaus – und Aussegnungen finden seither in der Kirche mit ihrer ansprechenden und außergewöhnlichen Architektur statt.