In Neuweiler wird um den Erhalt der Waldschule möglichst in einer Kooperation mit der GMS Neubulach gekämpft. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kampf um Erhalt des Standortes / Zahlen aktuell zu gering / Kooperation mit Gemeinschaftsschule fraglich

Von Steffi Stocker

Neuweiler. Schon vor einem Jahr drängte die Zeit, um den Erhalt der Waldschule zu sichern. Jetzt werden die Bremslichter in Sachen Schulentwicklung immer greller, das zeigt das Ergebnis einer nicht öffentlichen Beratung des Gemeinderats.

Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Bürgermeister Martin Buchwald noch vor diesen Lichtern gewarnt. "Mit sieben Anmeldungen können wir die geforderten 16 Schüler für eine Klasse nicht mehr erreichen", fasst er jetzt die Situation zusammen.

Deshalb werde es nach den Sommerferien keine fünfte Klasse in der Waldschule geben. Denn ab sofort wird der Maßstab, der zuvor für die Kombination von zwei Klassen galt, auf eine reduziert. Bei einer Informationsveranstaltung sagte Schulleiter Wolfgang Rapp dem Gremium, dass die weiterführende Schule am Standort der Waldschule mit dem Wegfall der fünften Klasse aufgelöst sei. Und ab dem kommenden Schuljahr bieten Realschulen ebenfalls einen Hauptschulabschluss an.

Schon im Vorfeld hatten Rapp und Bernd Schinko, Schulleiter der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach, verschiedene Vorstellungen einer Kooperation ausgelotet. Nachdem aus Bad Teinach-Zavelstein für einen Sprengel der Schulen eine Absage gekommen war (wir berichteten), stand eine GMS mit zwei Standorten zur Diskussion. Erste Reaktionen aus der Nachbarstadt lehnen dies jedoch ab, so Bürgermeister Martin Buchwald in der jüngsten Gemeinderatsitzung.

Erschwerend käme hinzu, dass eine vertikale Teilung der Klassen, also an beiden Standorten Klassen aller Stufen, aus Sicht des Schulgesetzes nicht möglich ist. Eine horizontale Teilung, bei der verschiedene Klassenstufen an den unterschiedlichen Standorten beschult werden, würde zwar genehmigt, stößt aber bei den Schulämtern auf wenig Begeisterung, so die Ausführungen im Protokoll.

Mit Nachdruck regen Gemeinderat und Verwaltung deshalb weitere Beratungen einer Zusammenarbeit mit der GMS an, für die eine Sitzung beider Gremien erwünscht sei.

Rapp sieht in einer der vier ausgearbeiteten Varianten für Kooperationen mögliche Lösungen. Demnach könnten Profilbereiche der GMS, Wahlkurse, so genannter Epochal-Unterricht im Zuge von Projekttagen, aber auch Lehrerfortbildungen an der Waldschule stattfinden. Die Nutzung der leer stehenden Räume steht dabei im Mittelpunkt. Und auch eine Kooperation der Grundschulen sei denkbar. Eine Entwicklung von der Hauptschule zur Bildungswerkstatt wäre sozusagen das Ziel. Allerdings verhehlt der Vorschlag auch nicht die Problematik, dass nicht alle Räume durchgehend oder regelmäßig genutzt würden. Darüber hinaus müssten die Busverbindungen anders geregelt werden.